Wien in der Krise: Rekordzahl an Unternehmensinsolvenzen 2025!

Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnet Wien einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen auf 1.366 Fälle, vor allem im Handel und Bau.
Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnet Wien einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen auf 1.366 Fälle, vor allem im Handel und Bau. (Symbolbild/MW)

Wien in der Krise: Rekordzahl an Unternehmensinsolvenzen 2025!

Innere Stadt, Österreich - Die Wirtschaft in Österreich gerät erneut ins Wanken, denn im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete das Land 3.500 Unternehmensinsolvenzen. Besonders gravierend ist die Situation in Wien, wo fast 39 Prozent der Insolvenzen, also 1.366, gemeldet wurden. Dies bedeutet einen Anstieg um 10,4 Prozent im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2024. Die Zahlen zeigen deutlich, dass der Wirtschaftsthread in der Hauptstadt weiterhin hoch ist, wie MeinBezirk berichtet.

Besonders auffällig ist, dass bei 552 dieser Insolvenzen aufgrund fehlenden Vermögens kein Insolvenzverfahren eingeleitet wurde. Die gesamten Verbindlichkeiten der betroffenen Unternehmen belaufen sich auf rund 2,6 Milliarden Euro, was einen Rückgang von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dennoch bleibt die Sorge um die hohe Zahl der Delikte bestehen, die noch immer die Wogen in der Wiener Wirtschaft hochgehen lassen. Ein großer Teil dieser Verbindlichkeiten ist auf Schwierigkeiten im Immobiliensektor zurückzuführen, besonders dramatisch sind die Insolvenzen von vier Gesellschaften der „signa Gruppe“. Hier sticht die „SÜBA AG“ hervor, die mit etwa 200 Millionen Euro Verbindlichkeiten die letzte der fünf größten Insolvenzen in Wien darstellt.

Branchen im Fokus

Die meisten Insolvenzen fanden in den Bereichen Handel (209) und Bauwirtschaft (205) statt. Bemerkenswert ist, dass während die Anzahl der Insolvenzen im Handel leicht rückläufig ist, diese im Bauwesen stark angestiegen sind. Laut KSV-Experte Jürgen Gebauer ist in den kommenden Monaten mit keiner Trendumkehr zu rechnen. Auch Die Presse sieht schwarz: Für das Jahr 2025 rechnet man mit 6.500 bis 7.000 Insolvenzen, was einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr entspricht.

Im ersten Quartal 2025 wurden bereits über 1.700 Firmenpleiten festgestellt, was einen Anstieg um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Durchschnittlich melden täglich 19 Unternehmen Insolvenz an, wobei die Haupttreiber für diese Insolvenzen in den Sektoren Handel, Bauwirtschaft und Gastronomie zu finden sind, die zusammen rund 45 Prozent aller Insolvenzen ausmachen. Besonders alarmierend ist der Anstieg der Pleiten im Grundstücks- und Wohnungswesen um knapp 62 Prozent.

Künftige Prognosen

Die vorläufigen Passiva im ersten Quartal 2025 beliefen sich auf 2,04 Milliarden Euro, was einen Anstieg von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Auch die Zahl der Privatkonkurse zeigt einen Rückgang: 2.131 Privatpersonen meldeten Insolvenz an, was einem Rückgang von 8,7 Prozent entspricht. Die durchschnittliche Verschuldung der betroffenen Privatpersonen liegt bei über 96.000 Euro. In der Steiermark und Kärnten etwa sorgt das Risiko von Unternehmensinsolvenzen für Unruhe.

Die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Seit dem ersten Quartal 2021 ist Statistik Austria verpflichtet, vierteljährlich umfassende Daten über Unternehmensregistrierungen und Insolvenzen zu erheben. Dies geschieht unter strengen rechtlichen Vorgaben wie der Verordnung über europäische Unternehmensstatistiken, was die Datenqualität und -verfügbarkeit verbessert hat, wie Statistik Austria anmerkt.

Diese Entwicklungen zeigen, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen viele Unternehmen in Österreich stehen, weiter bestehen. Der Blick in die Zukunft bleibt ungewiss, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation der Unternehmensinsolvenzen in den kommenden Monaten entwickelt.

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OrtInnere Stadt, Österreich
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