Rattenplage in Favoriten: Stadt Wien bleibt machtlos im Park!

Rattenplage in Wien-Favoriten: Anwohnerin berichtet über Ratten im Suchenwirtpark, Stadtentwicklungsmaßnahmen aufgrund von Feldhamster-Schutz.
Rattenplage in Wien-Favoriten: Anwohnerin berichtet über Ratten im Suchenwirtpark, Stadtentwicklungsmaßnahmen aufgrund von Feldhamster-Schutz. (Symbolbild/MW)

Suchenwirtpark, 1100 Wien, Österreich - Im Suchenwirtpark in Wien-Favoriten ist ein echtes Mice-Problem aufgetaucht! Die Leserin Katarina entdeckte dort mehrere Ratten und schickte einen Schnappschuss sowie ein Video an die Redaktion von Heute. Die Stadt Wien zeigt sich jedoch machtlos und hat auf das Problem reagiert. Die Magistratsabteilung 42 – Wiener Stadtgärten erklärt, dass es sich bei dieser Grünfläche um einen geschützten Bereich handelt, in dem die Rattenbekämpfung nur eingeschränkt möglich ist.

Warum das so ist? Nun, in der Nähe des Parks lebt eine kritische Tierart, der Feldhamster (Cricetus cricetus), der als die seltenste Wildhamsterart weltweit gilt und im Jahr 2020 von der IUCN als kritisch gefährdet eingestuft wurde. Als Teil des Wiener Tierschutzgesetzes ist es verboten, diese Klasse von Tieren zu fangen oder zu stören. Für die Wiener Stadtgärten, die laut Tierschutz Austria im Austausch mit der Umweltschutzabteilung (MA 22) stehen, bedeutet das, dass sie ihre Rattenbekämpfungsstrategien anpassen müssen, um die Rechte des Feldhamsters zu wahren.

Reglementierungen und Herausforderungen

Die Stadt hat keine einfache Aufgabe vor sich. Statt einfach Rodentizide einzusetzen, wie in der 2005 erlassenen Rattenverordnung vorgesehen, muss nun auch auf den Schutz der Feldhamster geachtet werden. Der Einsatz von Giftboxen, die in der Vergangenheit in Wien ein Thema waren, könnte als problematisch erachtet werden. Darüber berichtete auch eine Sendung des ORF aus dem Jahr 2022, in der die Rattenbekämpfung in Wien kritisch beleuchtet wurde.

Ein Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen zeigt, dass die österreichische Verwaltung nicht nur nach dem Tierschutzgesetz, sondern auch auf Basis von europäischen Richtlinien agieren muss. Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) aus dem Jahr 2021 verstärkt den Schutz gefährdeter Arten und legt fest, dass Ruhestätten, die nicht mehr aktiv genutzt werden, ebenso geschützt sind. Das schließt auch Gebiete ein, in denen Feldhamster potenziell wieder zurückkehren könnten, was die Situation in Wien weiter verkompliziert.

Situation im Suchenwirtpark

Die Wiener Stadtgärten bestätigten, dass sie die Situation im Suchenwirtpark weiterhin beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen werden. Doch was können sie tun, während die Rattenpopulation sich munter vermehrt? Hier könnten innovative Ansätze wie die Geburtenkontrolle, die in einigen Städten der USA getestet wird, eine Möglichkeit sein, die Rattenanzahl langfristig zu regulieren.

Die Rattenplage im Suchenwirtpark ist ein Beispiel dafür, wie Naturschutz und urbaner Alltag oft in Konflikt geraten können. Für Anwohner und Besucher bleibt zu hoffen, dass eine Lösung gefunden wird, die sowohl die menschlichen Bedürfnisse als auch den Schutz des Feldhamsters in Einklang bringt. Die Verantwortung liegt nun bei den zuständigen Stadtbehörden, die die Herausforderung annehmen müssen, eine umweltfreundliche Lösung zu finden, die beide Seiten berücksichtigt.

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Ort Suchenwirtpark, 1100 Wien, Österreich
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