Wiener Börse im Abschwung: ATX fällt vor US-Zollankündigung um 1,07%

Wiener Börse im Abschwung: ATX fällt vor US-Zollankündigung um 1,07%

Wien, Österreich - Schwierige Zeiten für die Wiener Börse: Am Freitag musste der Leitindex ATX einen Rückgang von 1,07 Prozent verzeichnen und schloss bei 4.384,34 Punkten. Damit ändert sich die Lage für die Anleger, da der ATX im Wochendurchschnitt um 0,8 Prozent fiel, während in ganz Europa die Handelsplätze ebenfalls im Minus lagen. Diese Unsicherheit wird, wie t-online berichtet, in erster Linie durch die drohenden US-Zölle ausgelöst.

In den USA plant Präsident Donald Trump, Länder über die Zollsätze für Exporte in die Vereinigten Staaten zu informieren, und es wird gemunkelt, dass Briefe zur Information voraussichtlich am Freitag verschickt werden. Deutsche Kanzler Merz und Frankreichs Präsident Macron setzen sich für eine rasche Einigung mit minimalen Zollsätzen ein, globalen Handelskonflikten könnte jedoch schwerer zu begegnen sein, wie die aktuelle Lage in der europäischen Wirtschaft zeigt. Verteuert sich der Handel weiter, könnten auch die jüngsten Erholungsversuche der deutschen Industrie, die einen Rückgang beim Auftragseingang im Mai verzeichnete, gefährdet sein.

Volkswirtschaftliche Unsicherheiten

Die Bawag-Aktien fielen um 1,7 Prozent, während Raiffeisen Bank International einen noch drastischeren Rückgang von 2,4 Prozent verzeichnete. Auch die Erste Bank musste mit einem Minus von 0,5 Prozent einen Rückschlag hinnehmen. Die Bauaktien stehen ebenfalls unter Druck: Strabag verlor 1,5 Prozent, Porr musste einen Rückgang von 1,8 Prozent hinnehmen und Wienerberger gar 4,5 Prozent. Andritz-Aktien fielen um 0,4 Prozent, obwohl die neue Finanzvorständin kaum Auswirkungen durch die US-Zölle sieht.

Die Sorgen um die Abläufe im Handel sind mittlerweile nicht nur auf den österreichischen Markt beschränkt. Die Anleger sind besorgt, dass neue Handelskonflikte, wie die zu erwartenden reziproken Zölle gegen mehrere Länder, das wirtschaftliche Gleichgewicht empfindlich stören können. Diese Unsicherheiten sind Teil eines größeren Bildes, und da wird schnell klar, dass Handelsstreitigkeiten – so wie die zwischen den USA und China oder auch die Entwicklungen rund um den Ukraine-Konflikt – historische Vorbilder haben und tiefgreifende Auswirkungen auf das globale Wirtschaftswachstum offenbar sind, auch wie von Magazin Welt analysiert.

Verluste und Kursgewinner

Trotz der allgemeinen Negativtendenz gab es am Wiener Markt auch Lichtblicke. So konnten die Aktien von AT&S um 3,1 Prozent zulegen und Kapsch TrafficCom erfreute sich an einem Plus von 1,1 Prozent. Diese positiven Überraschungen sind zwar hohes Glück in einem turbulenten Markt, doch die Gesamtstimmung bleibt angespannt. Die Anleger fragen sich, wie lange diese Volatilität noch anhalten wird und welche Maßnahmen die Zentralbanken treffen könnten, um die Situation zu stabilisieren.

In einer zunehmend komplexen wirtschaftlichen Gesamtlage bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen auf politischer Ebene in der Lage sind, eine durchdachte Lösung für diese Handelskonflikte zu finden, um die Märkte zu beruhigen. Grundsätzlich ist das Vertrauen in die Stabilität des Handels unerlässlich, nicht nur für Europa, sondern für die Finanzmärkte weltweit.

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OrtWien, Österreich
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