Wien trotzt der Krise: Einziges Bundesland mit Wirtschaftswachstum!

Wien meldet 0,4 % Wirtschaftswachstum im Juni 2025, während andere Bundesländer sinkende Zahlen verzeichnen. Insights zur Lage.
Wien meldet 0,4 % Wirtschaftswachstum im Juni 2025, während andere Bundesländer sinkende Zahlen verzeichnen. Insights zur Lage. (Symbolbild/MW)

Wien, Österreich - Wien glänzt wieder einmal mit positiven Wirtschaftsaben. Mit einem realen Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent ist die Hauptstadt das einzige Bundesland in Österreich, das derzeit positive Zahlen aufweisen kann. Umso bemerkenswerter, dass Tirol und Salzburg mit einem Minus von 0,5 Prozent bzw. 0,7 Prozent immerhin besser abschneiden als der österreichische Durchschnitt von -1,2 Prozent, wie der Kurier berichtet.

Die größten Rückgänge verzeichnet Oberösterreich mit -2,7 Prozent, gefolgt von Kärnten mit -2,4 Prozent. Robert Schwarz, Ökonom bei der UniCredit Bank Austria, macht dafür die internationale Nachfrageschwäche verantwortlich, die gerade die Industrie in diesen Bundesländern stark belastet.

Wiener Stärken und Investitionen

Für Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ist das Wachstum in Wien ein Grund zur Freude und eine Bestätigung für die politischen Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit den Neos getroffen wurden. Er betont den sozialen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Stärke der Stadt. Um diesen Aufwärtstrend zu sichern, stehen große Investitionen in Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sowie die Förderung internationaler Betriebsansiedlungen an.

Ein großes Rechenzentrum soll außerdem den Wirtschaftsstandort Wien weiter stärken. Der Tourismus, der im Vorjahr mit 154,3 Millionen Nächtigungen ein Plus von über 9 Prozent verzeichnete, spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Trotz des Anstiegs sind jedoch die Wertschöpfungen in diesem Sektor durch gestiegene Kosten zurückgegangen.

US-Zölle und ihre Auswirkungen

Die Situation der Wirtschaft wird auch durch externe Faktoren beeinflusst, vor allem durch die Zollpolitik der USA. Politische Unsicherheiten bezüglich der Zollstrategien unter Präsident Donald Trump tragen dazu bei, dass die österreichische Wirtschaft unter Druck gerät. Besonders betroffen sind die Bundesländer Oberösterreich und Steiermark, die zusammen mit über 7.000 gefährdeten Arbeitsplätzen einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von mehr als 1 Prozent verzeichnen. Kärnten und Burgenland sind am wenigsten betroffen, wie WKO berichtet.

Die Unsicherheiten auf den internationalen Märkten haben seit Trumps Amtsantritt im Januar stark zugenommen. Der internationale Handel leidet unter den angekündigten Zollerhöhungen und der EU plant, als Reaktion darauf die Zölle auf US-Einfuhren zu erhöhen. Dies könnte mittelfristig die EU stärker belasten als die USA selbst.

Prognosen und Herausforderungen

Für 2025 wird prognostiziert, dass Wien und Burgenland mit jeweils 0,4 Prozent das größte Wachstum erzielen, während Oberösterreich und Kärnten schrumpfen werden. Trotz der positiven Entwicklung in Wien steigen in allen Bundesländern die Arbeitslosenquoten, am stärksten in Oberösterreich, Steiermark und Salzburg. Diese Entwicklungen könnten sich noch verstärken, während die US-Wirtschaft dank steigender Inflationsraten und möglichen Rezessionen vor Herausforderungen steht. Ökonomen schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA derzeit auf 60 Prozent, was auch die österreichische Wirtschaft belasten könnte.

Insgesamt zeigt Wien, dass man mit klugen Investitionen und einem starken Fokus auf digitale Entwicklung die wirtschaftlichen Herausforderungen meistern kann. Der Weg scheint steinig, doch die Wiener schöpfen aus ihren Stärken und setzen auf Zukunft.

Details
Ort Wien, Österreich
Quellen