Wien schlägt Alarm: Nur noch 29 Polizeiinspektionen an Feiertagen geöffnet!

Ab Juli 2024 werden in Wien an Sonn- und Feiertagen nur noch 29 Polizeiinspektionen für Anzeigen geöffnet sein.
Ab Juli 2024 werden in Wien an Sonn- und Feiertagen nur noch 29 Polizeiinspektionen für Anzeigen geöffnet sein. (Symbolbild/MW)

Wien schlägt Alarm: Nur noch 29 Polizeiinspektionen an Feiertagen geöffnet!

Wien, Österreich - Die Wiener Polizei hat beschlossen, ab Juli 2024 die Öffnungszeiten von 52 Polizeiinspektionen an Sonn- und Feiertagen erheblich zu reduzieren. Ab diesem Zeitpunkt können Bürger in der Stadt nur noch an 29 Standorten Anzeigen erstatten. Laut einem Bericht von Die Presse wird diese Maßnahme auf den positiven Erfahrungen eines kürzlich durchgeführten Probebetriebs basieren, der im Oktober 2023 gestartet wurde. Anstatt wie bisher alle 81 Inspektionen rund um die Uhr zu öffnen, wird der Fokus nun auf den Ausbau des exekutiven Außendienstes gelegt.

Der Polizeisprecher Anna Gutt erläuterte, dass sich die Änderungen auch auf die Öffnungszeiten von Montag bis Freitag auswirken. Bereits ab dem 1. Oktober 2023 gab es diese Einschränkungen, denn in den Abendstunden zwischen 19:00 und 7:00 Uhr sind nur noch 29 Inspektionen für Bürgeranliegen geöffnet. Zum Vergleich: Vorher waren 81 Inspektionen durchgehend geöffnet. Im Rahmen dieser neuen Regelung bleibt jedoch sichergestellt, dass in jedem politischen Bezirk mindestens eine Stelle rund um die Uhr für die Bevölkerung zugänglich ist, wie Mein Bezirk berichtet.

Umfassende Veränderungen

Die neue Regelung bedeutet, dass vor allem an Wochenenden und Feiertagen der Parteienverkehr stark eingeschränkt wird. Das hat zur Folge, dass die Bürger nicht mehr überall auf schnelle Hilfe und Unterstützung zählen können. Bisher war das an allen 81 Polizeistationen jederzeit möglich, aber nach der Umstellung wird nur noch an den 29 ausgewiesenen Stellen in der Stadt Donnerstagnacht und vor Feiertagen eine Anzeige angenommen. Dies könnte für die Bevölkerung ein gewisses Sicherheitsrisiko darstellen, eine Sorge, die insbesondere von FPÖ-Chef Dominik Nepp und anderen Kritikern geäußert wird.

Der FPÖ-Politiker sprach von einem „schweren Schlag gegen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung“ und die Gewerkschaft zeigt sich ebenfalls besorgt. Walter Strallhofer, ein Gewerkschafter, nannte die zusätzliche Belastung der verbliebenen Inspektionen eine kritische Herausforderung. Insbesondere wurden Bedenken über die mögliche Ungleichbehandlung der Beamten geäußert, da bei stark reduzierten Öffnungszeiten weniger Polizisten an arbeitsintensiven Tagen zur Verfügung stehen würden. Als Beispiel wurde genannt, dass Inspektionen bis zu 72 Stunden geschlossen bleiben könnten, etwa nach Weihnachten oder anderen Feiertagen.

Weg in die digitale Zukunft?

Um den Bürgern dennoch eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme zu bieten, plant die Polizei den Ausbau von Online-Anzeigen. Diese modernen Services könnten einen Teil der entstandenen Lücken füllen, allerdings bleibt abzuwarten, wie gut diese Angebote angenommen werden. Die Polizei hat angekündigt, dass Informationsaushänge in den geschlossenen Inspektionen über die nächstgelegenen offenen Polizei-Standorte verfügbar sein werden.

Die Änderungen wurden im Rahmen eines Budgetprovisoriums beschlossen, das zur Senkung der hohen Überstundenanzahl (2,18 Millionen in Wien) beitragen soll. Trotz der Argumente für mehr Effizienz und Entlastung innerhalb des Polizeidienstes bleibt die Skepsis in der Bevölkerung und unter den Beamten hoch, ob diese Schritte tatsächlich die gewünschte Sicherheit im öffentlichen Raum garantieren können.

Insgesamt zeigen die Entwicklungen auf, dass in Wien ein Umdenken bei der Polizeiarbeit stattfindet, das sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen wird. Während einige Maßstäbe der Effizienz neu definiert werden, stellt sich die Frage, wie die Balance zwischen Einsparungen und Sicherheitsbedürfnissen der Bürger gehalten werden kann. Für die Polizei und die Bevölkerung steht viel auf dem Spiel.

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OrtWien, Österreich
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