Wiener Restaurant kämpft: Neue Regeln drohen Schanigärten abzubauen!

Ein vietnamesisches Restaurant in Wieden verliert durch neue Vorschriften Tische. Die Kundenfrequenz sinkt. Zukunft ungewiss.
Ein vietnamesisches Restaurant in Wieden verliert durch neue Vorschriften Tische. Die Kundenfrequenz sinkt. Zukunft ungewiss. (Symbolbild/MW)

Wiener Restaurant kämpft: Neue Regeln drohen Schanigärten abzubauen!

Wieden, Österreich - Die Wiener Gastronomieszene steht vor neuen Herausforderungen, die gerade in den Sommermonaten für Aufregung sorgen. Durch kürzlich eingeführte Regelungen muss das vietnamesische Restaurant „Banh Mi Hoi An“ an der Wiedner Hauptstraße, welches besonders für seine leckeren Speisen geschätzt wird, mit einem spürbaren Rückgang seiner Außenplätze umgehen. Statt acht Stühlen auf der Terrasse, dürfen aufgrund der neuen Bestimmungen nur noch vier Tische aufgestellt werden, was die ohnehin schon schwierige wirtschaftliche Lage zusätzlich erschwert. Tam Tran, ein Mitarbeiter des Lokals, äußert sich besorgt: „Die Situation ist schwierig.“

Diese Veränderungen sind Teil eines größeren Plans zur Regelung der Schanigärten, die von den Magistratischen Bezirksämtern bewilligt und von der Magistratsabteilung 59 kontrolliert werden. Ein direktes Resultat der Bauarbeiten an der Wiedner Hauptstraße ist ein merklicher Rückgang an Kundschaft, was die Lage für viele Gastronom:innen der Umgebung zusätzlich belastet. Während „Banh Mi Hoi An“ um seine Tische kämpft, berichtet Tam Tran von Nachbarlokalen, die trotz Nichteinhaltung der Mindestbreiten-Anforderungen von 2,5 Metern für Gehsteige ungestraft weiter ihre Tische aufstellen dürfen.

Die Schanigärten im Überblick

Die Diskussion um die Schanigärten wirft ein Licht auf die ganz besonderen Gepflogenheiten der Wiener Gastronomieszene. Die Schanigärten, also die auf öffentlichen Flächen angesiedelten Terrassen, kosten etwas, während die klassischen Gastgärten auf privatem Grund in der Regel gebührenfrei sind. Sie dürfen nicht über 75 Verabreichungsplätze verfügen und haben spezielle Vorschriften, beispielsweise kein Kochen oder Grillen zuzulassen. Lauteren Lärm muss unterbunden werden, um nachbarliche Interessen zu wahren. Viele Lokale haben die Sommermonate als eine wichtige Einnahmequelle für sich entdeckt, und das nicht ohne Grund, denn der Schanigarten ist eine wahre Oase für viele Wiener:innen.

Wenn wir uns einige der schönsten Schanigärten in Wien ansehen, stechen Plätze wie der Ulrichsplatz, die Burggasse24 oder Das Ulrich mit ihren einladenden Atmosphären hervor. Diese Plätze sind für ihre gepflegten Terrassen und einladenden Dekorationen bekannt. Dennoch bleibt die Frage, wie lange solche Schanigärten noch im aktuellen Klima bestehen können. „“Wir sind auf die Unterstützung unserer Gäste angewiesen“, so Tam Tran, der sich fragt, wie das Lokal in der Zukunft bestehen kann, während einige Nachbarn bereits nach einem Käufer suchen müssen.

Blick in die Zukunft

Die Welle der Restriktionen in der Gastronomie könnte für die Vielfalt der Wiener Lokale problematisch werden. Während die Schanigarten-Saison offiziell Anfang März beginnt und im Normalfall Ende November endet, sind die wirtschaftlichen Herausforderungen nicht zu unterschätzen. Viele Lokalbetreiber bangen um ihre Existenz. Anders als für Gastgärten benötigt man für Schanigärten eine kostenpflichtige Genehmigung, deren Tarife je nach Lage stark variieren können.

Die kommenden Monate werden entscheiden, ob das vietnamesische Restaurant und viele andere in der Innenstadt weiterblühen oder ob sie unter dem Druck der neuen Regelungen und der sinkenden Gästezahlen zu leiden haben werden. Die Gastronomen sind auf die Mithilfe der Wiener:innen angewiesen, um diese Phase zu überwinden und die Vielseitigkeit des gastronomischen Angebots in der Stadt aufrechtzuerhalten.

Mehr über die Entwicklungen rund um die Schanigärten in Wien erfahren Sie in den Berichten von MeinBezirk, 1000things und USP.

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OrtWieden, Österreich
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