Siegfried Kasper erhält Pioneer-Award für wegweisende Psychiatrieforschung!

Siegfried Kasper erhält Pioneer-Award für wegweisende Psychiatrieforschung!

Wieden, Österreich - Die MedUni Wien kann einen weiteren großen Erfolg in der Welt der Neuropsychopharmakologie vermelden. In den letzten Tagen wurde Dr. Siegfried Kasper, der langjährige Leiter der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, mit dem begehrten „Pioneer-Award“ des International College of Neuropsychopharmacology (CINP) ausgezeichnet. Dieser Preis würdigt sein Lebenswerk und seine maßgeblichen Beiträge im Bereich der Neuropsychopharmakologie. Die feierliche Verleihung fand am 15. Juni 2025 während des Weltkongresses für Neuropsychopharmakologie in Melbourne, Australien, statt. MedUni Wien berichtet, dass Kasper für seine umfangreiche Forschung zu den biologischen Ursachen psychiatrischer Erkrankungen und den entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten geehrt wurde.

Dr. Kasper, geboren 1950 in Salzburg, hat an den renommiertesten Universitäten studiert, darunter Innsbruck, Freiburg und Heidelberg. Seine Facharztausbildung sowie die psychotherapeutische Ausbildung absolvierte er am Klinikum Mannheim und dem Ausbildungsinstitut für Psychotherapie und Psychoanalyse in Heidelberg. Ein Forschungsaufenthalt am National Institute of Mental Health (NIMH) in Bethesda, USA, und seine Position als leitender Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Bonn erweiterten seinen Erfahrungshorizont erheblich. 1993 wurde er als ordentlicher Universitätsprofessor für Psychiatrie an die Universität Wien berufen und trat 2019 in den Ruhestand.
Die World Federation of Societies of Biological Psychiatry (WFSBP) hebt hervor, dass Kasper darüber hinaus eine beeindruckende Zahl von über 800 Publikationen vorzuweisen hat, was ihn zum am meisten zitierten österreichischen Psychiater macht.

Auszeichnungen und Engagement

Im Laufe seiner Karriere hat Dr. Kasper zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Dazu zählen das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich sowie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, I. Klasse. Er wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien ausgezeichnet und erhielt auch die Stadt Wien Preis für medizinische Wissenschaft im Jahr 2019. Zuletzt wurde ihm 2024 der Lifetime Achievement Award der WFSBP verliehen.

Sein Einfluss erstreckt sich weit über die Grenzen Österreichs hinaus. Er war Präsident der WFSBP von 2005 bis 2009 und ist seit 2013 Ehrenpräsident. Zudem war er von 2012 bis 2018 Mitglied des Exekutivkomitees des CINP und bekleidete diverse wichtige Positionen in mehreren nationalen und internationalen Fachgesellschaften.

Forschungsschwerpunkte und Zukunftsperspektiven

Die Forschung von Dr. Kasper hat sich insbesondere den biologischen Grundlagen psychiatrischer Störungen gewidmet. Dabei liegt ein Fokus auf Depression, Angst, Psychosen und Demenz. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beschreibt die Experimentelle Neuropsychopharmakologie als ein zukunftsorientiertes Forschungsgebiet, das sich mit der Erforschung von Medikamenten, wie Antidepressiva und Antipsychotika, beschäftigt. Ziel ist die Aufklärung über die zentralen Rhythmizitäten im Nervensystem und die Suche nach neuen diagnostischen Verfahren zur Verbesserung der Behandlungsansätze.

Kasper bleibt auch nach seiner Emeritierung aktiv und forscht am Zentrum für Hirnforschung der MedUni Wien, insbesondere in der Abteilung für molekulare Neurowissenschaften, wo er neue Ansätze zur Analyse und Behandlung psychiatrischer Erkrankungen entwickelt. Seine Arbeit erfordert ein gutes Händchen in der Verbindung von klinisch-neurophysiologischer Forschung und tierexperimentellen Studien, was zu einem besseren Verständnis der Wirkungen von Neuropsychopharmaka führt. Die Erfolge seiner Forschungen könnten nicht nur für die Wissenschaft, sondern für betroffene Patienten von großer Bedeutung sein.