Loud & Proud: Wien erlebt das erste inklusive Metal-Festival!

Am 21. und 22. November 2025 feiert das "Loud & Proud" Festival in Wien seine Premiere und fördert vielfältige Metal-Darstellungen.
Am 21. und 22. November 2025 feiert das "Loud & Proud" Festival in Wien seine Premiere und fördert vielfältige Metal-Darstellungen. (Symbolbild/MW)

Wieden, Österreich - In der Wiener Musikszene tut sich einiges, denn ein ganz besonderes Event steht vor der Tür: Das erste „Loud & Proud“ Festival wird am 21. und 22. November im Flucc seine Pforten öffnen. Mit diesem Festival wollen die Veranstalter einen neuen, inklusiven Weg im Metal-Genre beschreiten. „Loud & Proud“ hat sich auf die Fahnen geschrieben, ein Festival für alle zu sein, die sich bisher nicht gesehen fühlten – ganz egal ob sie zu wenig Platz auf den Bühnen oder im Publikum fanden.

Bewusst wird hier gegen die traditionell männlich dominierte Metal-Szene angekämpft. Laut einer Untersuchung hören nur 18 Prozent der Frauen Metal, während fast doppelt so viele Männer für dieses Genre brennen. Auch auf Festivals sieht es oft mau aus: Bei dem berühmten „Wacken Open Air“ sind drei Viertel der Acts rein männlich besetzt. In diesem Rahmen setzt das „Loud & Proud“ Festival ein Zeichen für Diversity und Vielfalt.

Diversität im Fokus

Die Idee des Festivals zielt darauf ab, Bands mit diversen Besetzungen in den Mittelpunkt zu rücken. Hierzu zählen unter anderem internationale Größen wie Witch Club Satan aus Norwegen, Tower aus den USA oder Divide and Dissolve aus Australien. Auch heimische Acts wie Lurch und die Pfarre dürfen nicht fehlen. Ein buntes Line-Up, das den Besucher:innen zeigt, dass Metal weit mehr ist als das stereotype Männlichkeitsbild.

Doch es geht nicht nur um die Musik: Neben den Konzerten erwartet die Besucher:innen eine spannende Paneldiskussion über Ausschlüsse in der Metal-Szene und neue Perspektiven. Drag-Performances und offene Runden von Dungeons & Dragons runden das Programm ab, während Rückzugsorte zum Vernetzen und Wohlfühlen zur Verfügung stehen. Veranstalter betonen, dass das Festival bewusst nicht kommerziell ausgerichtet ist – es soll Raum für authentischen Austausch schaffen.

Frauen im Metal: Ein schwieriges Zeugnis

Die Diskrepanz zwischen Männern und Frauen in der Musikbranche zieht sich durch alle Bereiche. Die MaLisa Stiftung zeigt in ihrer Analyse, dass über 85% der Musik in den deutschen Wochencharts von Männern komponiert wird und der Anteil der Frauen auf Festivalbühnen 2019 gerade einmal bei 16% lag. Ein wenig Hoffnung gibt es, denn bei kleineren Festivals könnte der Frauenanteil bereits bis zu 29% betragen. Doch die sichtbare Repräsentation von nichtbinären Menschen und anderen Geschlechtsidentitäten bleibt weiterhin schwach.

Ein Grund mehr, die Initiative des „Loud & Proud“ Festivals zu unterstützen. In einer Branche, in der der Wandel nur zögerlich voranrückt, könnte dieses Festival der Anfang einer Revolution in der Metal-Szene sein. Es gilt nicht nur, eine Lücke zu füllen, sondern auch Räume zu öffnen, die bisher oft verschlossen blieben. Die Zeit für Veränderungen ist gekommen – und Wien könnte dafür der richtige Ort sein.

Für alle, die sich für die Details des Festivals und die immer noch bestehenden Herausforderungen im Metal-Genre interessieren, bietet sich ein Blick auf die umfassenden Berichte von Kurier, Tagesspiegel und die MaLisa Stiftung, die eindrucksvoll aufzeigen, wie viel Potenzial in der Diversität steckt.

Details
Ort Wieden, Österreich
Quellen