Kunstforum Wien schließt: Abriss einer kulturellen Institution!

Kunstforum Wien schließt: Abriss einer kulturellen Institution!

Wieden, Österreich - Das Kunstforum Wien steht vor einer einschneidenden Wende. Heute, am 11.06.2025, wurde bekannt gegeben, dass ab Herbst 2025 neue Entscheidungen über die Zukunft des Hauses und des Ausstellungsbetriebs notwendig werden. Bedingt durch die wirtschaftliche Lage, wird die UniCredit Bank Austria ihr Engagement als Museumsbetreiberin zum Ende des Jahres 2025 einstellen. Als Folge dieser Entwicklungen wird das Kunstforum sein Domizil am Freyung zum 31. August 2025 aufgeben und in eine ungewisse Zukunft aufbrechen. OTS berichtet, dass die letzten Ausstellungen am alten Standort bis Ende Juni zu sehen sein werden, bevor die Jubiläumsschau „MENSCH BERLIN“ ab 9. Juli die Pforten schließt.

Der Grund für die baldige Schließung des Kunstforums hängt direkt mit der Insolvenz des ehemaligen Sponsors Signa zusammen, die zuvor Eigentümerin des Gebäudes war. Der Verlust der finanziellen Unterstützung sowie das gescheiterte Bemühen, neue Förderer zu finden, haben die Situation für das Kunstforum erheblich erschwert. Die Kulturszene hat bereits mit Protesten reagiert, unter anderem mit einem offenen Brief von namhaften Künstlern wie Erwin Wurm und VALIE EXPORT. Diese haben sich für den Erhalt des Kunstforums eingesetzt, allerdings, wie nun scheint, ohne den gewünschten Erfolg. SN hat diesen Verlauf mit Besorgnis verfolgt.

Die Zukunft des Kunstforums

Inmitten dieser Umstellungen gibt es jedoch einen Lichtblick: Die ALBERTINA hat sich bereit erklärt, die Ausstellung der Starperformerin Marina Abramović in Kooperation mit dem Kunstforum zu präsentieren. Diese wird vom 10. Oktober 2025 bis zum 1. März 2026 in der ALBERTINA MODERN stattfinden. Für die Abramo­vić-Schau war ursprünglich der 2. Oktober 2025 im Kunstforum vorgesehen, jedoch mussten diese Pläne aufgrund der Schließung angepasst werden, um Pönalezahlungen zu vermeiden. OTS hebt hervor, dass die UniCredit Bank Austria weiterhin als Sponsor der ALBERTINA fungiert und diesen Schritt unterstützt.

Was das Kunstforum selbst betrifft, so wird daran gearbeitet, ein neues Konzept und einen alternativen Standort zu finden. Genaue Pläne sollen im kommenden Herbst veröffentlicht werden. Die Mitarbeiter:innen und Freunde des Kunstforums bleiben gespannt, in welche Richtung es gehen wird. Ein Teil der Kulturszene hat bereits die Notwendigkeit einer stärkeren Vernetzung von Kulturangeboten und der Integration von Kunst in das Stadtleben betont, wie kürzlich auch in einer kulturellen Diskussion in der Wesermarsch zur Sprache kam Kirche Oldenburg.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Protagonisten der Wiener Kulturszene nun positionieren werden. Mit den Herausforderungen, die vor ihnen liegen, könnte sich hier eine Gelegenheit für frische Impulse und neue Ideen ergeben. Das Kunstforum Wien wird jedenfalls eine wichtige Lücke hinterlassen und steht vor der Aufgabe, ein neues Kapitel zu schreiben.