Ausstellung im Jüdischen Museum: Hautfarbe, Identität und Vorurteile im Fokus!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Entdecken Sie die Herbstausstellung „Schwarze Juden, Weiße Juden?“ im Jüdischen Museum Wien, die ab dem 22. Oktober 2025 Identität und Vorurteile thematisiert.

Entdecken Sie die Herbstausstellung „Schwarze Juden, Weiße Juden?“ im Jüdischen Museum Wien, die ab dem 22. Oktober 2025 Identität und Vorurteile thematisiert.
Entdecken Sie die Herbstausstellung „Schwarze Juden, Weiße Juden?“ im Jüdischen Museum Wien, die ab dem 22. Oktober 2025 Identität und Vorurteile thematisiert.

Ausstellung im Jüdischen Museum: Hautfarbe, Identität und Vorurteile im Fokus!

Im Jüdischen Museum Wien hat am 22. Oktober 2025 die Herbstausstellung „Schwarze Juden, Weiße Juden? Über Hautfarben und Vorurteile“ eröffnet, die bis zum 26. April 2026 zu sehen sein wird. Diese spannende Schau verarbeitet komplexe Fragen der jüdischen Identität und deren Wahrnehmung im Kontext von Rassismus und Antisemitismus. Insbesondere im Licht der Ereignisse seit dem 7. Oktober 2023, als Israel als Aggressor dargestellt wurde, beleuchtet die Ausstellung die zunehmende Wahrnehmung von Juden als „weiße Kolonisatoren“. Die Kuratoren zeigen auf, wie die gesellschaftlichen Debatten über Hautfarbe und Identität in den letzten Jahren angestoßen wurden und welche Herausforderungen damit verbunden sind.

Die Ausstellung regt zum Nachdenken an: Was bedeutet es, jüdisch zu sein? Was macht Jüdinnen und Juden weiß oder schwarz? Mit verschiedenen Exponaten und Anekdoten wird aufgezeigt, dass der soziale Aufstieg im assimilierten Judentum oft mit einer „Aufhellung“ des Teints assoziiert wurde. So zeigt ein Fotoalbum von 1928 den Baron Alphonse Rothschild und seine Frau auf einer kolonialen Expedition in Afrika. Diese Darstellung verdeutlicht den besorgniserregenden Zusammenhang zwischen jüdischer Identität und kolonialem Verhalten, der in der aktuellen Diskussion oft übersehen wird. Auf kurier.at wird darauf hingewiesen, dass die Ausstellung auch dunkelhäutige Juden im 19. Jahrhundert thematisiert.

Identität und Rassismus

Ein zentraler Aspekt der Ausstellung ist die Reflexion über Rassismus, der als Bewertung und Entwertung von Menschen aufgrund körperlicher Merkmale definiert wird. Historische und zeitgenössische Beispiele der Fremd- und Selbstwahrnehmung werden analysiert. Dabei wird klar, dass Fragen der Hautfarbe nicht isoliert betrachtet werden können; die Ausstellung beleuchtet auch, wie intersektionale Perspektiven auf Identität und Diskriminierung zeichnen. Diese Problematik gewinnt immer mehr an Bedeutung, wie bpb.de hervorhebt.

Die Kuratoren thematisieren auch, wie Rassentheorien des 19. Jahrhunderts und NS-Ideologien die Sicht auf jüdische Identität geprägt haben. Diese Diskussion ist besonders relevant in der aktuellen Lage, in der Juden in öffentlichen Diskursen häufig als „privilegierte Weiße Kolonisatoren“ wahrgenommen werden. Daher gibt es in der Ausstellung einen klaren Bezug zur gegenwärtigen politischen Realität und den Debatten über Identitätspolitik.

Interaktive Ansätze

Neben den Ausstellungselementen wird auch ein abwechslungsreiches Begleitprogramm angeboten. Dazu gehören Workshops, Filmvorführungen und Lesungen, die tiefere Einblicke in die Thematik ermöglichen. Kunstwerke von renommierten Künstlern wie Jason Bard Yarmosky, Philip Guston und Sheri Avraham werden präsentiert und an aktuelle gesellschaftliche Debatten angeknüpft. Ein Instagram-Video von Ben Younger zeigt, wie diese Fragen in der heutigen Zeit diskutiert werden und gibt der Ausstellung eine moderne Note.

Mit dem Ziel, ein besseres Verständnis für die Komplexität der Identitätsfragen zu schaffen, positioniert sich das Jüdische Museum Wien als ein Ort der Reflexion und Auseinandersetzung. Bezüge zur Antisemitismusforschung und der Einfluss von Kolonialismus auf die Wahrnehmung von Juden verdeutlichen die Notwendigkeit einer intersektionalen Analyse, um verschiedene Diskriminierungsformen zu erkennen und anzugehen.

Für alle Interessierten bietet das Jüdische Museum Wien auf seiner Website eine Fülle von Informationen zur Ausstellungsorganisation sowie zu geplanten Veranstaltungen und weiteren Programmpunkten, die die Diskussion um jüdische Identität nachdrücklich unterstützen.