Sozialwirtschaft in Aufruhr: Große Protestkundgebung in Wien geplant!
Kollektivvertragsverhandlungen in der Sozialwirtschaft: Protesttage in Wien für 4% Lohnerhöhung am 25.11.2025 angekündigt.

Sozialwirtschaft in Aufruhr: Große Protestkundgebung in Wien geplant!
In Wien stehen die Beschäftigten der Sozialwirtschaft vor einem wichtigem Wendepunkt: Am Donnerstag werden die Kollektivvertragsverhandlungen fortgesetzt, die bereits am 13. Oktober in der zweiten Runde unterbrochen wurden. Ein zentraler Punkt der Diskussionen ist die geforderte Lohnerhöhung von 4% für die rund 130.000 Angestellten im Gesundheits-, Sozial- und Pflegebereich. Der aktuelle Vorschlag der Arbeitgeberseite, die eine Lohnerhöhung von lediglich 2,5% über zwei Jahre anbietet, wird von der GPA-Chefverhandlerin Eva Scherz als „nicht ernst zu nehmen“ kritisiert. Diese Diskussionen sind nicht nur eine Frage der Zahlung, sondern betreffen auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, insbesondere für Teilzeitkräfte.
Heute, am 25. November 2025, organisieren die Gewerkschaften GPA und vida in Wien einen Protesttag, der in einer Kundgebung mündet, bei der bis zu 2.000 Teilnehmer:innen erwartet werden. Die Demonstration startet um 12.30 Uhr beim Parlament, führt mit einer Zwischenkundgebung beim Rathaus und endet am Platz der Menschenrechte. Viele Belegschaften haben bereits Betriebsversammlungen abgehalten und einige Einrichtungen teilweise oder gar gänzlich geschlossen, um auf die drängenden Anliegen aufmerksam zu machen.
Dringlichkeit der Lohnerhöhung
Die Situation ist angespannt, und die Arbeitgeberseite ruft zur Einigkeit auf, während sie gleichzeitig auf die bestehenden Rahmenbedingungen verweist. Scherz und die Gewerkschaften haben klar die Notwendigkeit betont, dass nicht nur die Löhne, sondern auch die Arbeitsbedingungen verbessert werden müssen. Besonders in einer Zeit, in der in vielen Bundesländern Kürzungen die Betreuungssicherheit gefährden, stellen sich die Gewerkschaften vehement gegen die Streichung des 15. Gehalts für Pflegekräfte in Salzburg. Die Arbeitgeber, namentlich der SWÖ, warnen vor einer dramatischen Lage in der sozialen Infrastruktur und appellieren an die Politik, ihrer Verantwortung gerecht zu werden.
- Forderungen der Gewerkschaften:
- 4% Lohnerhöhung
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen
- Stabilität bei Dienstplänen
- Zusätzliche Urlaubswoche
Die Verhandlungen in der Sozialwirtschaft sind nicht nur für die Arbeitnehmer von Belang, sondern haben auch Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Angesichts der Prognose, dass Österreich bis 2030 mehr als 75.000 neue Pflegekräfte benötigt, ist die Erhöhung der Attraktivität der Berufe in diesem Sektor unerlässlich. Scherz hat auch die Möglichkeit von Streikbeschlüssen und weiteren Kundgebungen in Aussicht gestellt, und es bleibt abzuwarten, ob sich die Arbeitgeberseite auf eine verhandlungsfähige Position bewegen wird.
Nachhaltige Lösungen für die Branche
Auf die Beschäftigten der Sozialwirtschaft warten weitere herausfordernde Verhandlungen. Am Donnerstag werden die Gespräche in der Zentrale des ÖGB fortgesetzt, wobei ein Abschluss zu diesem Zeitpunkt jedoch unwahrscheinlich erscheint. Die Beschäftigten haben bereits angekündigt, dass sie durch verschiedene Aktionen auf ihre schwierige Lage und die Notwendigkeit von Veränderungen aufmerksam machen werden. Die Anliegen der Branche sind klar und die Zeit drängt.
Die Zukunft der Sozialwirtschaft in Österreich hängt nicht nur von Klärung der aktuellen Lohnfragen ab, sondern auch von der Fähigkeit aller Beteiligten, konstruktive Lösungen zu finden. Ein starkes und soziales System braucht motivierte und gut entlohnte Mitarbeiter:innen – darauf wird im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen gelegt!
Mehr zu diesen Entwicklungen finden Sie in den Berichten von Puls24, Kleine Zeitung und Arbeit & Wirtschaft.