Regenbogenfahne in Simmering gestohlen – Schüler sind enttäuscht!

In Wien-Simmering wurde die erste Regenbogenfahne gehisst, doch sie wurde kurz nach dem Aufhängen gestohlen. Schulen setzen sich für Gleichstellung ein.
In Wien-Simmering wurde die erste Regenbogenfahne gehisst, doch sie wurde kurz nach dem Aufhängen gestohlen. Schulen setzen sich für Gleichstellung ein. (Symbolbild/MW)

Wien-Simmering, Österreich - Im Juni 2025 herrscht in Wien reges Treiben, denn der Pride-Monat wird gefeiert! Insgesamt 195 Schulen hissen die Regenbogenfahne, ein wichtiges Symbol für Gleichstellung, Akzeptanz sowie den Kampf gegen Hass und Diskriminierung. Der feierliche Auftakt fand bei der Bildungsdirektion statt, bei dem Vertreter aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft anwesend waren, um ein starkes Zeichen für Toleranz und Vielfalt zu setzen. Heute berichtet, dass die Hissung der Fahne an der Volks- und Mittelschule Medwedweg in Wien-Simmering ein besonderes Ereignis war. Hier wurde die Fahne, die von einem Verein liebevoll genäht wurde, erstmals aufgehängt.

Was jedoch als Symbol des Fortschritts begann, endete in Ernüchterung. Nur einen Tag nach der feierlichen Hissung, wurde die Fahne gestohlen. Schulleiterin Birgit Goschler zeigte sich traurig und enttäuscht über diesen Vorfall und erstattete Anzeige wegen Diebstahls. Doch an der Medwedweg-Schule lassen sich die Schüler und Lehrer die gute Laune nicht verderben: Ein großer Regenbogen wurde von den Kindern gezeichnet und im Fenster ausgestellt, während im Lehrerzimmer bereits eine neue Fahne hängt.

Ein starkes Bekenntnis zur Vielfalt

Im Rahmen des Projekts „FLAGincluded“ wird die Regenbogenflagge an nahezu 200 Schulen in Wien gehisst. Bildungsdirektorin Elisabeth Fuchs hebt hervor, dass Schulen als Orte der Vielfalt und Akzeptanz fungieren sollten. Besonders betont wird die Rolle der Integrativen Schule Hernals, die als Flaggschiffschule hervorgehoben wird. Die offizielle Hissung dieser Schule fand am 5. Juni um 10 Uhr statt. Wie MeinBezirk berichtet, stellen Initiativen wie das Pride Village und die Kampagne „Lebe deine Liebe“ wertvolle Ressourcen dar, um queere Jugendliche zu stärken und über Toleranz aufzuklären.

Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling ermutigt dazu, die Bedeutung der Regenbogenfahne als Ausdruck eines offenen und vielfältigen Miteinanders ernst zu nehmen. Die Presse hebt in diesem Zusammenhang hervor, wie wichtig es ist, queere Sichtbarkeit in der Gesellschaft zu schaffen, um Diskurs und Veränderung anzustoßen. Diese Ziele spiegeln sich nicht nur in schulischen Aktionen wider, sondern auch in wissenschaftlichen Projekten.

Neue Perspektiven für Regenbogenfamilien

Ein herausragendes Beispiel dafür ist die Ralf-Studie (Rainbow Austrian Longitudinal Family), die an der Universität Wien gestartet ist. Diese Forschung wird maßgeblich gefördert und zielt darauf ab, Regenbogenfamilien über einen Zeitraum von zwei Jahren zu begleiten. Sie umfasst unterschiedlichste Familientypen, darunter Familien mit zwei Müttern oder Vätern, sowie Alleinerziehende, die sich zur LGBTIQ-Vielfalt bekennen.

Die Studie wird bis 2028 laufen und bietet eine Plattform, um die Lebensrealitäten von Regenbogenfamilien besser zu verstehen. Dies geschieht unabhängig von biologischen oder rechtlichen Verwandtschaftsverhältnissen. Allerdings ist die Rekrutierung bereits gestartet, und es werden etwa 150 teilnehmende Familien gesucht. Für weitere Informationen zur Teilnahme können Interessierte die Website https://ralf.univie.ac.at/mitmachen besuchen.

Insgesamt zeigt sich ein starkes Engagement auf vielen Ebenen, um Gleichstellung und Diversität in Wien voranzutreiben. Trotz der Rückschläge, wie dem Diebstahl der Regenbogenfahne, bleibt die Hoffnung, dass durch Bildung und Sichtbarkeit eine offene und inklusive Gesellschaft entstehen kann.

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Ort Wien-Simmering, Österreich
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