17-Jährige in Wien nach ernstem Vorfall: Gedächtnisverlust und Ermittlungen

17-Jährige in Wien nach ernstem Vorfall: Gedächtnisverlust und Ermittlungen

Geiselbergstraße, 1110 Wien, Österreich - In Wien-Simmering sorgt ein Vorfall für besorgte Gesichter und Schlagzeilen. Vor mehr als einer Woche wurde eine 17-jährige Jugendliche bewusstlos in einer Wohnung in der Geiselbergstraße aufgefunden. Laut Heute gelang es der Wiener Berufsrettung, die junge Frau zu reanimieren und ins AKH zu bringen. Dort wurde sie in ein künstliches Koma versetzt, konnte mittlerweile jedoch wieder erwachen und befindet sich in stabilem Zustand.

Während sich die gesundheitliche Situation der Jugendlichen stabilisiert hat, werfen die Umstände ihres Auffindens viele Fragen auf. Bei der Einvernahme erklärte die 17-Jährige, dass sie sich an nichts mehr erinnern kann. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Wien laufen derzeit wegen des Verdachts auf Vergewaltigung gegen vier Männer im Alter von 21 bis 35 Jahren, die sich zur Zeit auf freiem Fuß befinden. Diese geben an, der Jugendlichen lediglich einen Schlafplatz angeboten zu haben, nachdem sie sie „auf der Straße in Simmering“ kennengelernt hätten.

Ermittlungen und Erkenntnisse

Die Polizei hat Smartphones der verdächtigen Männer sichergestellt, welche nun ausgewertet werden. Laut Polizeiticker stellte die körperliche Untersuchung der 17-Jährigen fest, dass ein Sexualdelikt nicht ausgeschlossen werden kann. Zudem wurde eine erhebliche Intoxikation durch Suchtmittel festgestellt, weshalb die Jugendliche in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt werden musste.

Dass solche Delikte nicht nur Einzelfälle sind, belegt das Bundeslagebild Sexualdelikte des BKA. Im Jahr 2023 stieg die Zahl der registrierten Sexualdelikte gegen Kinder und Jugendliche um mehr als 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Mehr als 16.000 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern wurden festgestellt, wobei über 75 % der Opfer weiblich sind. Über 55 % der Betroffenen hatten eine Vorbeziehung zu ihren Tätern, häufig durch sogenanntes Grooming. Dies verdeutlicht die brisante Lage, in der sich Kinder und Jugendliche oft befinden, auch hier in Österreich. Laut BKA gibt es eine steigende Anzahl an Hinweisen auf Missbrauch, was auf ein grassierendes Problem hinweist.

Die 17-Jährige war von ihren Eltern als vermisst gemeldet worden, und die Umstände ihres Auffindens werfen nun nicht nur Fragen zur Sicherheit von Jugendlichen auf, sondern auch zu den sozialen Bedingungen, die zu einem solchen Vorfall führen können. Das gesamte Geschehen zeigt eindringlich, wie wichtig Präventionsmaßnahmen und Aufklärungsarbeit sind, um Kinder und Jugendliche vor potenzieller Gefährdung zu schützen.