Sicherheit im Straßenverkehr: E-Scooter-Unfälle in Wien explodieren!

Wien startet die Kampagne „Wien rollt sicher“ zur Prävention von E-Scooter-Unfällen mit neuen Regeln ab 2025.
Wien startet die Kampagne „Wien rollt sicher“ zur Prävention von E-Scooter-Unfällen mit neuen Regeln ab 2025. (Symbolbild/MW)

Wien, Österreich - In Wien passiert’s derzeit auf zwei Rädern – auf E-Scootern, um genau zu sein. Die Stadt verzeichnet einen alarmierenden Anstieg an Unfällen mit diesen beliebten Elektro-Tretrollern. Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, hat die Stadt eine umfassende Kampagne unter dem Motto „Wien rollt sicher“ ins Leben gerufen. In drei Säulen sollen E-Scooter-Fahrer besser sensibilisiert und vor allem auf häufige Übertretungen hingewiesen werden, die die Unfallzahlen in die Höhe treiben.

Die erste Säule der Kampagne konzentriert sich auf Präventionsarbeit. Es geht um Aufklärung über zahlreiche Verstöße, die E-Scooter-Fahrer im Straßenverkehr begehen. Dazu zählt die vorschriftswidrige Nutzung von Gehsteigen, das Fahren gegen Einbahnen oder die Missachtung von Lichtzeichen. Auch das Mitfahren mehrerer Personen auf einem Scooter ist nicht erlaubt und gefährdet die Sicherheit.

Repression und Aufklärung

Die zweite Säule umfasst Repressionsmaßnahmen. E-Scooter-Fahrer werden nun gleich behandelt wie Pkw-Fahrer, insbesondere bei Alkoholbeeinträchtigung. Die Strafen können zwischen 800 und 5.900 Euro liegen und streben darüber hinaus an, Verkehrszuverlässigkeit zu überprüfen und im Falle von wiederholten Verstößen den Führerschein zu entziehen. Eine Schwerpunktaktion im März hat gezeigt, dass bereits vier E-Scooter-Fahrer, die unter Einfluss von Alkohol oder Drogen standen, aus dem Verkehr gezogen wurden. An diesem Nachmittag wurden über 300 Anzeigen in Verbindung mit E-Scootern verzeichnet.

Die dritte Säule der Kampagne setzt auf die Sensibilisierung von Eltern und anderen Verkehrsteilnehmern. Hierzu werden zwei Informationsfolder verteilt, die die sichere Nutzung von E-Scootern erläutern und die Zielsetzung verfolgen, das Risiko für alle Verkehrsteilnehmer zu minimieren.

Neue Regelungen ab 2025

Die Situation rund um E-Scooter wird nicht nur von der Stadt Wien angepackt, sondern auch auf nationaler Ebene wird die Elektrokleinstfahrzeugverordnung (EKfV) überarbeitet. Diese gesetzlichen Änderungen sollen dazu beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die E-Scooter besser in den Straßenverkehr zu integrieren. So dürfen E-Scooter ab April 2025 auf Radwegen fahren, während sie in Fußgängerzonen und auf Gehwegen nur mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs sein dürfen.

Eine der größten Neuerungen ist die Erlaubnis, bei Rotlicht unter bestimmten Bedingungen wie Radfahrer abzubiegen. Zudem müssen neu zugelassene E-Scooter mit Blinkern und einer separaten Vorder- und Rückbremse ausgestattet werden. Die Regelungen zielen darauf ab, dass die Nutzung von E-Scootern klarer und sicherer gestaltet wird.

Bußgelder und Auflagen

Die Bußgelder für Verstöße, etwa das unerlaubte Befahren von Gehwegen oder das Mitnehmen von mehreren Personen, werden ebenfalls erhöht. Beispielsweise kann das unerlaubte Fahren auf Gehwegen bis zu 55 Euro kosten. Das Mindestalter für die Nutzung bleibt bei 14 Jahren, und auch die Helmpflicht ist weiterhin nur eine Empfehlung, jedoch muss jeder Fahrer eine Haftpflichtversicherung vorweisen.

Alkoholgrenzen für E-Scooter-Fahrer entsprechen denjenigen von Autofahrern. Bei über 0,5 bis 1,09 Promille droht ein Bußgeld von rund 500 Euro und ein Fahrverbot, während ab 1,1 Promille eine Straftat vorliegt. Für Fahrer unter 21 Jahren gilt der 0,0-Promille-Limit.

Die anstehenden Regelungen haben das Potenzial, die Sicherheitslage für E-Scooter-Nutzer in Wien erheblich zu verbessern, denn die Zahl der Unfälle mit schweren Personenschäden ist ein ernstes Problem, das nicht länger ignoriert werden kann. Es bleibt zu hoffen, dass die Kombination aus Sensibilisierung, klaren Vorschriften und konsequenten Strafen bald zu einer spürbaren Verbesserung der Verkehrssicherheit führt.

Weitere Informationen über die bevorstehenden Regelungen finden Sie auf Kurier, ADAC und Scooterhelden.

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Ort Wien, Österreich
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