Schlepperbande in Wien zerschlagen: Sechs Festnahmen und hohe Summen sichern!

Schlepperbande in Wien zerschlagen: Sechs Festnahmen und hohe Summen sichern!
Wien, Österreich - In einer großangelegten Aktion gegen ein internationales Schleppernetzwerk wurden am 27. Mai in Wien sechs Männer festgenommen, darunter fünf Afghanen im Alter von 21 bis 54 Jahren sowie ein 33-jähriger Russe. Diese Festnahmen sind das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Bundeskriminalamt und der Landespolizeidirektion Steiermark, wie oe24.at berichtet.
Die Verdächtigen stehen im Verdacht, an illegalen Schleppungen beteiligt gewesen zu sein. Die Ermittlungen begannen Ende 2023, nachdem ein rumänischer Schlepper an der steirisch-slowenischen Grenze festgenommen wurde. Dabei zeigte sich einer der Beschuldigten teilweise geständig, während die anderen sich nicht äußerten. Alle Männer befinden sich nun in Untersuchungshaft und die Ermittlungen zur finanziellen Infrastruktur des Netzwerks sind noch nicht abgeschlossen.
Schleppernetzwerk und Hawala-System
Die Festgenommenen sollen auf der höchsten Ebene eines hierarchisch strukturierten Schleppernetzwerks agiert haben. Auf der unteren Ebene sind vor allem rumänische und moldawische Staatsangehörige tätig. Die Schlepppreise variieren zwischen 10.000 und 20.000 Euro, je nach Route und Dauer der Reise. Die Ermittler fanden wertvolle Beweismittel wie Bargeld, Goldschmuck, Diamanten und moderne Geräte während der Hausdurchsuchungen. Besonders auffällig war die Entdeckung von Aufzeichnungen zu Auslandstransaktionen, die nach dem “Hawala”-Prinzip abliefen.
Das Hawala-System, welches als unbürokratische und anonyme Methode zur Geldüberweisung bekannt ist, steht im Verdacht, häufig von kriminellen Organisationen genutzt zu werden. Laut einem Bericht der UNODC ist Hawala anfällig für Missbrauch durch Drogenhändler und Schleuser. unodc.org weist darauf hin, dass Hawala eine wichtige Rolle für Flüchtlinge und Vertriebene spielt, gleichzeitig aber auch das Risiko birgt, von organisierten Verbrechergruppen ausgebeutet zu werden.
Ermittlungen weiterhin im Gange
Die Herausforderungen bei der Regulierung des Hawala-Systems werden durch dessen geschlossene Natur verstärkt, was die Ermittlungen gegen illegale Finanzströme erschwert. Die Behörden haben klar erkannt, dass die Integration von Hawala in ein regulatives System notwendig ist. Ein Prozess gegen ein Trio, das ebenfalls mit dem Hawala-System in Verbindung steht, hat bereits am Wiener Straflandesgericht begonnen, steht jedoch nicht im direkten Zusammenhang mit den kürzlich Festgenommenen.
Mit diesen Festnahmen setzt die Polizei ein starkes Zeichen gegen die organisierte Kriminalität in Österreich und zeigt, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit in solchen Fällen ist. Die vollständigen Ermittlungen werden noch fortgeführt, um weitere Akteure des Schleppernetzwerks zur Verantwortung zu ziehen.
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Ort | Wien, Österreich |
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