Frauen stärken Frauen: Integrationserfolg in Wiens Nachbarschaftsprojekt

Der Verein "Nachbarinnen" in Wien unterstützt geflüchtete Frauen bei der Integration mit mehrsprachiger, persönlicher Hilfe und Workshops.
Der Verein "Nachbarinnen" in Wien unterstützt geflüchtete Frauen bei der Integration mit mehrsprachiger, persönlicher Hilfe und Workshops. (Symbolbild/MW)

Frauen stärken Frauen: Integrationserfolg in Wiens Nachbarschaftsprojekt

Fünfhaus, Österreich - In Wien engagiert sich der Verein „Nachbarinnen“ aktiv in der Integrationsarbeit für geflüchtete Frauen. Diese Initiative unterstützt neu angekommene Damen, indem Frauen mit eigener Migrationserfahrung ihnen zur Seite stehen. Auf diese Weise wird das Ankommen in Österreich erleichtert, und die Unterstützung erfolgt in einer mehrsprachigen und alltagsnahen Form. Am 3. Juni fand dazu ein Pressetermin in der Nähwerkstatt des Vereins im 15. Bezirk statt, der viele interessante Einblicke in die Arbeit vor Ort bot.

Der Verein beschäftigt Frauen, die in fünf verschiedenen Muttersprachen als Sozialassistentinnen tätig sind. Diese Betreuung dauert in der Regel zwischen sechs und zwölf Monaten. Ein zentrales Element dieser Unterstützung ist der persönliche Kontakt: Die Sozialassistentinnen besuchen die Familien in deren zuhause und fungieren als Vorbilder. Auf diese Weise wird das Gefühl der Zugehörigkeit gestärkt. Zudem bieten Studentinnen und Studenten Lernhilfen für Kinder an, die im Schnitt drei Stunden pro Woche in Anspruch genommen werden können.

Erfahrungen aus erster Hand

Firdes Acar, eine erfahrene Sozialassistentin, unterstützt seit 2013 Familien und bringt selbst Migrationserfahrung mit. Sie ist Ansprechpartnerin für zahlreiche Themen wie das Schulsystem, das Gesundheitswesen und Amtswege. Ein beeindruckendes Beispiel ihrer Arbeit ist eine Frau, die nach 20 Jahren im häuslichen Umfeld durch Acar eine Anstellung als Küchenhilfe finden konnte. Dies zeigt, wie wichtig die Integration von Frauen für die Gesellschaft ist, insbesondere im Hinblick auf den aktuellen Arbeitskräftemangel.

Besonders bemerkenswert ist auch die Nähwerkstatt des Vereins, die seit acht Jahren Upcycling-Produkte herstellt und sieben Näherinnen beschäftigt. Im Jahr 2023 konnte die Nähwerkstatt einen Umsatz von 136.956 Euro erzielen. Diese Art von kreativer Arbeit gibt vielen Frauen nicht nur ein Einkommen, sondern auch ein Gefühl der Selbstverwirklichung.

Neue Projekte für Empowerment

Ein weiteres spannendes Vorhaben steht bereits in den Startlöchern: Das Projekt „Frau.Macht.Recht“ soll im Herbst 2025 beginnen und richtet sich an Frauen unterschiedlichster Communitys. Ziel ist es, ihnen den Zugang zu Demokratie näherzubringen. Geplant sind fünf Workshops für 75 Frauen, die mit kreativen Videos für soziale Medien abgeschlossen werden. Bei der Abschlussveranstaltung wird auch Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner als Ehrengast erwartet.

Zusätzlich ist in einem umfassenden Kontext die Situation von geflüchteten Frauen in Deutschland zu beachten, wo verschiedene Projekte eingerichtet wurden, um schutzbedürftige Personen zu unterstützen. Diese Initiativen betonen das Empowerment von Frauen und die Wichtigkeit, ihre Rechte zu kennen. Das Booklet „Rechte für ALLE Frauen“ informiert mehrsprachig über grundlegende Rechte und ist ein wichtiges Hilfsmittel für viele. Müssen wir nicht alle ein bisschen besser verstehen, wie wir Frauen unterstützen können? Diese Ansätze sollten auch in Österreich Schule machen, wie integrationsbeauftragte.de zeigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Verein „Nachbarinnen“ mit seinen Projekten und der engagierten Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Integration geflüchteter Frauen leistet und gleichzeitig eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielt. Die kommenden Monate bringen viele aufregende Neuerungen, die darauf abzielen, Frauen zu stärken und in die Gemeinschaft zu integrieren, denn wie wir wissen: Integration gelingt am besten zusammen.

Details
OrtFünfhaus, Österreich
Quellen