Hitzealarm in Wien: Schulen leiden unter unerträglichen Temperaturen!

Hitzealarm in Wien: Schulen leiden unter unerträglichen Temperaturen!
Maroltingergasse, 1160 Wien, Österreich - Es wird heiß in den Wiener Klassenzimmern! Das GRG 16 Maroltingergasse in Ottakring hat gemeinsam mit Greenpeace und der Universität für Bodenkultur (BOKU) alarmierende Temperaturmessungen durchgeführt. Bereits seit 27. Mai berichten die Messgeräte von Temperaturen über 27 Grad Celsius an insgesamt 25 Tagen, und an bis zu 16 Tagen kletterte das Thermometer während des Unterrichts sogar über die 30-Grad-Marke. Besonders auffällig war der Extremwert am 13. Juni, wo der Unterrichtsbeginn bereits mit 28 Grad Celsius startete, und die Temperatur im Laufe des Tages auf über 32 Grad stieg, obwohl die Außentemperatur zu diesem Zeitpunkt darunter lag. Laut dem Hitze-Dashboard betrug die höchste gemessene Temperatur im Gebäude rund 38 Grad Celsius.
Direktorin Elisabeth Gutenberg macht keinen Hehl aus ihrer Besorgnis: „Die hohen Temperaturen erschweren den Unterricht erheblich und führen zudem zu Kreislaufproblemen bei den Schülern.“ Sie fordert daher dringend Unterstützung vom Bund, um das Schulgebäude an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Auch Herbert Formayer, Professor am BOKU-Institut, betont die prekäre Lage in Klassenzimmern, die keinen Schutz gegen die Überhitzung bieten. „Fenster tagsüber geschlossen zu halten ist keine Option“, warnt er, „da der CO₂-Gehalt ohne Lüftung schnell steigt.“ Diese Problematik betrifft nicht nur Wien, sondern auch andere Bundesländer, wobei die Organisation „Teachers for Future“ von ähnlichen Schwierigkeiten berichtet, insbesondere während der Matura.
Die Suche nach Lösungen
Die Situation in den Klassenzimmern ist besorgniserregend. Die ideale Temperatur in Lernräumen liegt laut Experten zwischen 20 und 26 Grad Celsius. Aktuelle Messungen zeigen jedoch, dass 38,8 % der Werte über 30 Grad Celsius liegen und nur 11,8 % in dem angestrebten Idealbereich. Hohe Temperaturen können nicht nur das Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch zu Reizbarkeit und einem erheblichen Abfall der Konzentrationsfähigkeit führen. „Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Leistungsfähigkeit bei Temperaturen über 26 Grad Celsius sinkt“, wird beispielsweise in einer Untersuchung aus Dänemark hervorgehoben.
Doch was kann man dagegen tun? Experten empfehlen unter anderem regelmäßige Lüftungsintervalle sowie passiv kühlende Lösungen. Der Einsatz von ventilatorgestützten und externen Klimageräten wird ebenfalls als vielversprechend angesehen. Die Industrie bietet bereits Lösungen für individuelle Raumkühlung in Bildungseinrichtungen an, doch es fehlt oft an der finanziellen Unterstützung, um diese Maßnahmen flächendeckend umzusetzen.
Forderungen nach klimagerechten Schulen
Greenpeace und „Teachers for Future“ drängen auf dringend benötigte Anpassungen, um den Bildungseinrichtungen hitzetaugliche Bedingungen zu bieten. Auch die Notwendigkeit eines staatlichen Sofortprogramms zur Umgestaltung und Sanierung der Schulgebäude ist ein zentraler Punkt in den Forderungen. „Hitzeschutz in Schulen wird als notwendige Maßnahme für Bildungsgerechtigkeit angesehen“, heißt es von den Organisationen.
Mit fortschreitendem Klimawandel müssen Schulen in Wien und andererorts Maßnahmen treffen, um nicht nur das Wohlbefinden der Schüler zu gewährleisten, sondern auch ein effektives Lernumfeld zu schaffen. Der Bund ist gefordert, endlich die notwendigen finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Zeit zum Handeln ist jetzt!
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Ort | Maroltingergasse, 1160 Wien, Österreich |
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