Die bibliobox: Ein sicherer Ort für Vielfalt und Inklusion in Ottakring
Arwa Elabd eröffnet die "bibliobox" in Ottakring, einen Raum für inklusive Literatur und Gemeinschaftsprojekte für alle.

Die bibliobox: Ein sicherer Ort für Vielfalt und Inklusion in Ottakring
In Wien-Ottakring hat Arwa Elabd ihre Vision von einer inklusiven Literaturwelt verwirklicht: Die Bibliobox ist eine Buchhandlung, die sich auf diverse Literatur spezialisiert hat und einen Raum für Marginalisierte schafft. Elabd, die früher Deutsch und Spanisch unterrichtete, merkte schnell, dass der klassische Literaturkanon in Schulen stark homogen ist. Viele Stimmen und Geschichten, die abseits des weißen, männlichen Mainstreams stehen, finden einfach keinen Platz.
Die Bibliobox ist mehr als nur eine Buchhandlung; sie fungiert als lebendiger Treffpunkt für die Community. Menschen im Alter von 15 bis 80 Jahren kommen hier zusammen, um nicht nur Bücher zu lesen, sondern auch um an Workshops und Literaturprojekten teilzunehmen, die sowohl Schüler als auch Lehrer ansprechen. Die Veranstaltungen sind gut besucht, und in den Buchclubs werden alltägliche Probleme und Themen, die oft in den Hintergrund gedrängt werden, besprochen.
Ein Platz für alle
Die Bibliobox hat sich zu einem „Safe Space“ entwickelt, den die Menschen aktiv mitgestalten. Hier gibt es keinen Platz für Ausgrenzung; im Gegenteil, die offene Diskussionskultur fördert den Austausch über Erfahrungen und Gedanken, die im Alltag oft untergehen. Elabd selbst ist überzeugt: „Inklusion ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die wir gemeinsam anpacken müssen.“ Dieser Gedanke wurde auch durch die Salamanca-Erklärung der UNESCO und die UN-Behindertenrechtskonvention untermauert, die den Begriff Inklusion definieren und dessen Bedeutung in der Bildung hervorheben.
Inklusion geht über den rein bildungspolitischen Rahmen hinaus. Sie umfasst die Öffnung gesellschaftlicher Organisationen und die Ernsthaftigkeit, Diskriminierung zu vermeiden sowie ein Zugehörigkeitsgefühl zu vermitteln. Leider sind Hürden, die verschiedenen Gruppen den Zugang zu Literatur und Kultur verwehrten, nach wie vor präsent. Die Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt Inklusion als einen Prozess, der nicht nur bestimmte Gruppen betrifft, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung darstellt.
Ein neues Kapitel aufschlagen
Die Bibliobox ist somit nicht nur ein Ort zum Lesen und Lernen, sondern sie bietet auch eine Plattform, um über Themen zu diskutieren, die oft in der Gesellschaft unterrepräsentiert sind. Es wird ein gutes Händchen gefordert, um die Vielfalt der Stimmen in unserer Kultur sichtbar zu machen. Elabd hat mit der Bibliobox einen Raum geschaffen, in dem Menschen unabhängig von ihrem Hintergrund zusammenkommen können, um in ein neues Kapitel der Literatur und Kultur einzutauchen.
Die Zukunft sieht vielversprechend aus – mit einem klaren Fokus auf Inklusion und Gemeinschaftsgefühl. So schaffen wir es, Barrieren abzubauen und allen die Möglichkeit zu geben, ihre Stimme zu finden und zu erheben.
Der Standort der Bibliobox liegt in der Rosa-Luxemburg-Gasse 1–9, wo sich die Türen stets öffnen, um Menschen zu empfangen, die die Freude an der Literatur und dem kulturellen Austausch entdecken möchten.