Qwien eröffnet neues Kulturzentrum: Ein Highlight für Wiens queere Geschichte!

Qwien eröffnet neues Kulturzentrum: Ein Highlight für Wiens queere Geschichte!
Wien-Margareten, Österreich - Am Mittwoch, dem 10. Juni 2025, ist es soweit: Qwien eröffnet seinen neuen Standort in Wien-Margareten und feiert damit einen bedeutenden Schritt in der queerfeministischen Kulturgeschichte der Stadt. Diese Institution, die seit 2009 im Bezirk Wieden als Archiv und Bibliothek zu Gange ist, hat sich auf die queere Geschichte spezialisiert und bringt nun ein neues, modernes Kulturzentrum mit einer Fläche von rund 900 Quadratmetern auf die Beine, was die vorherige Größe sozusagen fast verdreifacht, wie vol.at berichtet.
Andreas Brunner, der Co-Leiter von Qwien 2.0, und Hannes Sulzenbacher vom Jüdischen Museum haben Großes vor: Mit dem Umzug konnte die Anzahl der Mitarbeitenden auf acht Vollzeitäquivalente verdoppelt werden. Die neuen Räumlichkeiten bieten nicht nur viel Platz, sondern auch die Möglichkeit, künftig Kulturveranstaltungen selbst zu gestalten statt nur mit externen Partnern zu kooperieren.
Eröffnungsausstellung und Kulturprogramm
Eine hochinteressante Eröffnungsausstellung trägt den Titel „Geschichte machen. Ein queeres Jahrtausend in 27 unglaublichen Objekten“ und beleuchtet die vielen Facetten der queeren Geschichte. Viele Zeugnisse queerer Liebe wurden im Laufe der Jahrhunderte marginalisiert oder gar vernichtet. Die Ausstellung zeigt Objekte wie historische Widmungen, einen Barockengel und sogar einen Bierkrug, die bisher in der queeren Geschichtserzählung keine Rolle spielten. Die Laufzeit der Ausstellung erstreckt sich bis zum 9. November, und die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr sowie donnerstags bis 20 Uhr, wie in qwien.at angegeben.
Zusätzlich zur Eröffnungsausstellung kündigte Qwien an, jährlich zwei Wechselausstellungen im Hauptraum zu planen. Ein kleinerer Multifunktionsraum wird für Vorträge, Lesungen und Diskussionsveranstaltungen genutzt. Besonders interessant wird die Fotoschau zu Sabine Schwaighofers Œuvre, die am 17. Juni eröffnet wird. Darüber hinaus setzt sich Qwien auch weiterhin für queere Stadtspaziergänge ein und zeigt am kommenden Donnerstag die ORF-Doku „Österreich unter dem Regenbogen“.
Ein Ort des Wissens und der Begegnung
Die Qwien-Bibliothek beherbergt etwa 5.000 Bände zu Themen wie homosexuelle Geschichte, Sexualität, und queere Kunst und gilt als größte Sammlung an Zeitschriften für homosexuelle Männer und Frauen in Österreich. Ein umfangreiches Archiv bewahrt die schriftlichen und materiellen Zeugnisse schwulen, lesbischen Lebens sowie zu Trans- und Intersexualität, was einen unschätzbaren Beitrag zur Bewahrung der queeren Kultur darstellt.
Die Wurzeln von Qwien liegen in den Bemühungen um die queere Kultur, die bereits im Verein Ecce Homo ihren Anfang fanden. Dieser organisierte unter anderem bis 2003 das queere Kultur- und Entertainment-Festival „Wien ist andersrum“. Der Mietvertrag für den neuen Standort in der Ramperstorffergasse läuft über 30 Jahre, was den langfristigen Charakter dieses Projekts unterstreicht. Es stehen auch Gespräche mit den Magistratsabteilungen 7 (Kultur) und 13 (Bildung und Jugend) bezüglich des Rahmenbudgets an, um die kulturelle Arbeit von Qwien weiter zu sichern.
Insgesamt zeigt sich, dass Qwien nicht nur ein Archiv und eine Bibliothek ist, sondern ein lebendiger Raum der Reflexion, des Austauschs und ein Ort des Wissens über die queere Geschichte Wiens und darüber hinaus, wie auf Wikipedia festgehalten wird. Die neue Residenz könnte mehr als nur ein kultureller Raum werden – sie könnte zu einem Zentrum für queere Identität und Geschichte in Wien aufsteigen.
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Ort | Wien-Margareten, Österreich |
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