Pfand-Chaos in Wien: Warteschlangen und Frust an Automaten!

Lange Wartezeiten an Pfandautomaten in Wien-Margareten sorgen für Ärger. Nutzer berichten von Problemen und Vorschlägen für Verbesserungen.
Lange Wartezeiten an Pfandautomaten in Wien-Margareten sorgen für Ärger. Nutzer berichten von Problemen und Vorschlägen für Verbesserungen. (Symbolbild/MW)

Wien-Margareten, Österreich - Die Rückgabe von Pfandflaschen sorgt in Wien zunehmend für Unmut, besonders an den Automaten, die oft nicht richtig funktionieren. Claudia S. berichtet über ihre frustrierenden Erlebnisse in einem Supermarkt in Wien-Margareten: Lange Wartezeiten an den Pfandautomaten machen das Pfandsystem alles andere als benutzerfreundlich. Als Reaktion auf die Probleme hat sie sich dazu entschieden, auf einen Soda Stream umzusteigen, um Pfandflaschen zu vermeiden. Auch viele andere Leserinnen und Leser üben Kritik und berichten von ähnlichen Erfahrungen.

Ein anonymer Leser schildert seine Geschichte aus einem McDonald’s, wo er gezwungen war, für einen Apfelsaft Pfand zu zahlen, nur um dann die Flasche wegzuwerfen, da er nicht erneut anstehen wollte. Ein weiterer Leser, der sich „Südwind“ nennt, erzählt, dass er Bierdosen kauft, weil diese leichter zu handhaben sind, aber auch bei ihm gibt es Probleme mit Automaten, die die Dosen nicht akzeptieren.

Die Problematik der defekten Automaten

Gerlinde S. aus Wien-Leopoldstadt hat ganz mit dem Rückgeben von Leergut aufgehört. Sie bemängelt die häufigen Störungen der Automaten und kritisiert die Notwendigkeit, Joghurtgläser auszuwaschen, bevor sie an einem Automaten abgegeben werden können. Ihrer Meinung nach ist dies eine versteckte Verteuerung, die viele von der Rückgabe abhält. Um das System zu verbessern, schlägt sie vor, ein Abholsystem für Pfandflaschen einzurichten, bei dem jemand die Flaschen abholt und das Pfand behält. Ihrer Ansicht nach landen viele Flaschen ohnehin im Müll.

Die Situation könnte sich jedoch bald ändern: Ab dem 1. Januar 2024 wird die Pfandpflicht auf Milch und Milchmischgetränke, die mindestens 50% Milchanteil haben, sowie auf andere trinkbare Milcherzeugnisse ausgeweitet. Diese Regelung betrifft Einwegflaschen aus Kunststoff mit einem Füllvolumen von 0,1 bis 3 Litern und wird vom Gesetzgeber strikt durchgesetzt. Hersteller sind verpflichtet, ein Pfand von mindestens 0,25 Euro pro Verpackung zu erheben und alle vertreibenden Händler müssen dieses bis zur Abgabe an den Endverbraucher erheben.

Neues Pfandsystem ab 2024

Besonders wichtig ist, dass die Getränkeverpackungen klar als pfandpflichtig gekennzeichnet werden müssen. Ab 2024 ist es nicht mehr zulässig, die genannten Milcherzeugnisse ohne Pfand anzubieten. Die Deutsche Pfandsystem GmbH (DPG) integriert diese neuen Produkte in ihr Rücknahme- und Pfandsystem, sodass Verbraucher in Zukunft auch bei Milchprodukten ihr Pfand zurückerhalten können. Ein Wechsel ohne Übergangsregelung bedeutet jedoch, dass Hersteller, die bis Ende 2023 ihre Produkte in Umlauf gebracht haben, darauf achten müssen, dass diese nicht mit dem DPG-Pfandlogo versehen sind.

Die Ausweitung der Pfandpflicht hat nicht nur das Ziel, mehr Verpackungen in den Recycling-Kreislauf zurückzuführen, sondern auch, die Rohstoffe für Milcherzeugnisse nachhaltig zu nutzen. Sollten Unternehmen nicht die richtigen Maßnahmen ergreifen, drohen ihnen Bußgelder durch die zuständigen Bundesländer.

Wie die Situation in den kommenden Monaten aussehen wird, bleibt abzuwarten. Doch die Stimmen der Verbraucher sind laut und die Hoffnung, dass das Pfandsystem benutzerfreundlicher wird, wächst mit jeder neuen Regelung.

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Ort Wien-Margareten, Österreich
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