Wien im Bann der Rechten: Mega-Demo gegen Migration am 26. Juli!
Wien im Bann der Rechten: Mega-Demo gegen Migration am 26. Juli!
Wien, Österreich - In Wien wird es Ende Juli heiß hergehen. Am Samstag, dem 26. Juli, lädt die Identitäre Bewegung Österreichs zu einer umstrittenen „Remigrations“-Demonstration ein, die zahlreiche Rechtsextreme aus ganz Europa anziehen soll. Die Veranstalter rechnen mit etwa 500 Teilnehmern, darunter auch viele aus den Nachbarländern Italien, der Schweiz und Deutschland. Geplant ist ein Marsch durch die Innere Stadt, der um 13 Uhr am Karl-Lueger-Platz beginnt und bis zur Abschlusskundgebung am Am Gestade dauert, die voraussichtlich bis 21 Uhr andauern wird. Die Polizei hat die Demonstration bereits bestätigt und sieht aktuell keine Hinweise auf potenzielle Straftaten, wird jedoch bei Bedarf durch das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung präsent sein.
Der offizielle Titel der Kundgebung lautet „Information und Aufklärung der Passanten über die Wiener Asyl- und Migrationspolitik“. Mit dieser Aktion wollen die Identitären ihre eigene Sichtweise zur Asyl- und Migrationssituation in Österreich verbreiten. Hintergrund dieser Mobilisierung ist unter anderem die enge Beobachtung der Identitären Bewegung durch den Verfassungsschutz in Deutschland, die aufgrund ihrer extremen Ansichten und Aktivitäten, wie etwa der Finanzierung eines Schiffs zur Abwehr von Flüchtlingsbooten im Mittelmeer, unter Druck steht. Die Gruppe, die sich selbst „Defend Europe“ nennt, plant, Flüchtlinge nach Libyen zurückzubringen und verfolgt private Hilfsorganisationen auf hoher See.
Gegenaktionen angesagt
Doch die rechten Parolen werden nicht unwidersprochen bleiben. In den vergangenen Tagen haben zahlreiche zivilgesellschaftliche Gruppen, darunter die Antifa Wien und die NGO Attac, zu Gegenaktionen aufgerufen. Die Antifa plant eine Blockade der Demonstration unter dem Motto „Kein Platz für Rechts“. Zudem hat die Bezirksvertretung Margareten für den gleichen Tag ein überparteiliches Straßenfest organisiert, das ein Zeichen für Vielfalt und Solidarität setzen soll. Unterstützt von den Grünen, der SPÖ, der KPÖ/Links, den Neos und dem queeren Zentrum Qwien, wird das Fest in der Siebenbrunnengasse 26-31 stattfinden. Geplant sind erfrischende Snacks, kalte Getränke, Musik und sogar eine Dragshow.
In der zwischenzeit bleibt die Gesellschaft wachsam. In einer kürzlich abgehaltenen deutschsprachigen Kundgebung haben zehntausende Menschen in Wien ihren Unmut gegen den Rechtsextremismus zum Ausdruck gebracht. Prominente Stimmen aus Kunst und Kultur haben sich lautstark geäußert und auf die Gefahren hingewiesen, die von extremen Ideologien ausgehen. Erich Fenninger von der Plattform für eine menschliche Asylpolitik warnte vor den „Deportationsfantasien“ der Rechtsextremen, welche in starkem Kontrast zu den Anliegen von Organisationen stehen, die sich für eine menschenwürdige Asylpolitik einsetzen.
Die Situation ist angespannt, und viele Bürger, insbesondere Menschen mit ausländischen Wurzeln, äußern Besorgnis über die Entwicklungen. Gespräche über Flucht und die Ängste in der Community verdeutlichen, dass die Diskussionen über Migration und Asyl in der heutigen Zeit von großer Bedeutung sind.
Mit den geplanten Demonstrationen und Gegenaktionen am 26. Juli zeigt sich einmal mehr, wie wichtig der gesellschaftliche Diskurs über diese Themen ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Tag entwickeln wird und welche Zeichen für die Gesellschaft dabei gesetzt werden.
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Ort | Wien, Österreich |
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