Syrien nach Assads Sturz: Wiederaufbau zwischen Hoffnung und Krise!
Ein Jahr nach dem Sturz von Assad: Syriens Weg zum Wiederaufbau, Herausforderungen und internationale Hilfe im Fokus.

Syrien nach Assads Sturz: Wiederaufbau zwischen Hoffnung und Krise!
Ein Jahr nach dem Sturz von Bashar al-Assad durch die islamistische Rebellenallianz HTS (Haiat Tahrir al-Scham) zeigt Syrien eine gespaltene Stimmungslage. Diese Mischung aus Hoffnung und Skepsis ist nicht unerwartet. Während einige Syrer die neuen politischen Veränderungen als Chance sehen, wird die Kompetenz der neuen Regierung von vielen als ungenügend erachtet. Die neuen Machthaber sehen sich mit enormen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere im Hinblick auf den Wiederaufbau und die Beseitigung alter Machtstrukturen. Das berichtet die Kleine Zeitung, welche die Situation in Syrien in den letzten Monaten analysiert hat.
Nach 14 Jahren Bürgerkrieg hat die Assad-Regierung endgültig ihre Macht verloren. Doch die Verteidigung von Aleppo, das durch russische Bombenangriffe massiv zerstört wurde, verlangt großen Einsatz. Der Wiederaufbau wird teuer; die Weltbank schätzt die Kosten auf unglaubliche 216 Milliarden US-Dollar. Die Bevölkerung, die etwa 25 Millionen Menschen umfasst, steht vor massiven Problemen. Über 16 Millionen Einwohner sind aktuell auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter sieben Millionen Kinder, wie UNICEF vermeldet. Gleichzeitig haben sich viele Bürger entschlossen, nach Syrien zurückzukehren, um ein Stück Normalität zu finden, auch wenn das Risiko besteht, dass ethnische Spannungen und Gewalt weiterhin anhalten.
Herausforderungen und Chancen im Wiederaufbau
Syrien steht somit vor einem Berg an Herausforderungen, darunter die Bewältigung von Massengräbern und die Minenräumung. Katastrophenschutzminister Raed Al-Saleh warnte vor den unvermeidlichen Schwierigkeiten der zerstörten Infrastruktur. In diesem Zusammenhang fanden kürzlich wesentliche Konferenzen statt, die sich mit konkreten Lösungen für den Wiederaufbau auseinandersetzen. Unter dem Titel „Lokale Lösungen für nachhaltige Wirkung” forderten lokale Akteur:innen und Vertreter der syrischen Zivilgesellschaft einen ehrlichen Dialog und gemeinsam geführte Anstrengungen. Die Hilfsorganisation Help übernahm hierbei eine wichtige Rolle als Vermittler.
Die erste Konferenz zum Thema humanitäre Hilfe und Wiederaufbau zielt darauf ab, die Erfahrungen vor Ort zu bündeln und konkrete Vorschläge für die internationale Gemeinschaft und die syrische Regierung zu erarbeiten. Die Ergebnisse aus diesen Dialogen werden in einem gemeinsamen Kommuniqué veröffentlicht, das wichtige Leitlinien für die Lokalisierung des Wiederaufbaus im syrischen Kontext enthält. Der Fokus liegt darauf, dass syrische Organisationen und die Zivilgesellschaft selbst an den Lösungen mitwirken.
Politische Unsicherheiten und die neue Regierung
Neben den Herausforderungen beim Wiederaufbau bleibt die politische Situation in Syrien angespannter als je zuvor. Die neue Regierung unter Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa, der öffentlich von internationalen Führern wie Wladimir Putin und US-Präsident Trump empfangen wurde, steht unter Druck. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die ersten Parlamentswahlen nach dem Sturz von Assad, bei denen vor allem sunnitische Kräfte gewonnen haben. Frauen und Minderheiten finden kaum Gehör, was die Forderungen nach mehr Demokratie und Gleichheit in der Bevölkerung laut werden lässt. Laut ZDF hat es zudem bereits Auseinandersetzungen gegen die Alawiten gegeben, was die politische Unsicherheit in dem Land weiter verstärkt.
Insgesamt bleibt die Zukunft Syriens ungewiss. Während der Wunsch nach Wiederaufbau und Normalität in der Bevölkerung stark ist, warten viele auf handfeste Ergebnisse und die Überwindung der bestehenden Herausforderungen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein für das Land und seine Menschen, die auf einen Neuanfang hoffen.