ÖBB-Baupläne für Verbindungsbahn: Bäume fällen, Wartezeiten steigen!
Diskussionen um die Verbindungsbahn in Hietzing: Baustart 2023, Bedenken zur UVP und Kritik an Baumpflanzungen.

ÖBB-Baupläne für Verbindungsbahn: Bäume fällen, Wartezeiten steigen!
Die Diskussion um die Pläne der ÖBB zur Verbindungsbahn in Wien hält die Gemüter in der Region weiterhin auf Trab. Trotz der Bemühungen, eine attraktive West-Ost-Verbindung mit der S80 zu schaffen, sind die Sorgen und Bedenken vieler Anwohner*innen nicht ungehört geblieben. Der anvisierte Baustart wurde ursprünglich für den Herbst 2023 angesetzt, jedoch weicht die Realität von diesem Zeitplan ab.
Der letzte Bauabschnitt, der für ein besseres Verkehrsangebot sorgen soll, kann erst später begonnen werden. Während die ÖBB optimistisch in die Zukunft blickt und erwartet, dass die Arbeiten ab September 2025 beginnen können, gibt es noch einige Hürden zu überwinden. Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts steht aus, was den Zeitplan zusätzlich belasten könnte. Bezirksvorsteherin Johanna Sperker von der ÖVP zeigt sich besorgt über die Situation, da bis dato kein rechtskräftiger UVP-Bescheid vorliegt.
Verkehrsinfrastruktur und Vorteile für die Bevölkerung
Das Projekt der ÖBB umfasst die Attraktivierung der Verbindungsbahn als Teil des innerstädtischen Schnellbahn-Netzes, das eine durchgehende Strecke von Wien Hütteldorf über Meidling und den Hauptbahnhof bis zur Seestadt Aspern schaffen soll. Die geplante Errichtung neuer Haltestellen sieht insgesamt 400 überdachte Fahrradabstellplätze vor, um das Angebot für Radfahrer*innen zu erweitern. Zudem wird die Verknüpfung mit allen fünf Wiener U-Bahnlinien ermöglicht, um den Zugang zur Innenstadt zu beschleunigen. Die dichteren Intervalle der S-Bahn sollen die Fahrzeiten verkürzen und damit das öffentliche Verkehrsangebot entscheidend verbessern.
Ein weiteres Plus des Projekts ist die Auflassung aller sechs beschrankten Bahnübergänge in Hietzing, die momentan durchschnittlich 15 bis 20 Minuten pro Stunde geschlossen sind. Mit der neuen Anbindung werden zudem barrierefreie Querungsmöglichkeiten geschaffen. Dies ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, um Pendler*innen und Anwohner*innen die Mobilität zu erleichtern. Bei einer Einführung des 15-Minuten-Taktes der S-Bahn könnte es jedoch zu langen Wartezeiten an den geschlossenen Schranken kommen, was von den Verantwortlichen unbedingt berücksichtigt werden muss.
Kritik an Baumpflanzungen und Umweltschutz
Trotz der positiven Aspekte des Projekts gibt es auch kritische Stimmen, insbesondere von der Initiative „Verbindungsbahn-besser“, die bemängelt, dass die zu fällenden Bäume nicht adäquat gezählt wurden. Um den Umweltschutz zu gewährleisten, plant die ÖBB außerdem die Übernahme der Kosten für Baumpflanzungen auf Privatgrund, da öffentliche Flächen in der Gegend rar sind. Die Bäume sollen bis zu 1.000 Meter von der Trasse der Verbindungsbahn entfernt gepflanzt werden. Informationen zu den Baumpflanzungen werden voraussichtlich Ende Juni auf der Website der ÖBB bereitgestellt.
Wenn die ambitionierten Pläne der ÖBB letztlich umgesetzt werden, könnte das nicht nur die Lebensqualität in der Region verbessern, sondern auch einen Beitrag zur modernen Stadtentwicklung leisten. Dass dabei die Stimmen der Anwohner*innen nicht ignoriert werden dürfen, ist offensichtlich und muss auch in Zukunft in den Planungsprozess einfließen.