G7-Gipfel: Merz fordert Trump zu schärferen Sanktionen gegen Russland auf

Selenskyj besucht Wien vor dem G7-Gipfel in Kanada, um über Ukraine-Sanktionen und diplomatische Beziehungen zu diskutieren.
Selenskyj besucht Wien vor dem G7-Gipfel in Kanada, um über Ukraine-Sanktionen und diplomatische Beziehungen zu diskutieren. (Symbolbild/MW)

G7-Gipfel: Merz fordert Trump zu schärferen Sanktionen gegen Russland auf

Wien, Österreich - Am 16. Juni 2025 bewegt sich die geopolitische Lage in einem Spannungsfeld, das sowohl den Ukraine-Konflikt als auch den Nahen Osten betrifft. Der G7-Gipfel in Kananaskis, Kanada, hat vor allem die Situation in der Ukraine stark im Fokus. US-Präsident Donald Trump gibt sein Unbehagen über den Rauswurf Russlands aus der G8 zu, bezeichnet diesen als Fehler, lässt aber eine Rückkehr Russlands offen, was nicht gerade für Klarheit sorgt. Diese Bemerkungen sorgt für erhobene Augenbrauen, nachdem Russland 2014 wegen seiner militärischen Aggression in der Ukraine aus der Gruppe ausgeschlossen wurde, berichtet BR.

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj, der in Wien eingetroffen ist, um von der österreichischen Regierung Unterstützung zu suchen, hat klare Erwartungen an den Gipfel. Er plant Gespräche mit Trump über den Kauf von US-Waffen. Zudem spricht er über die Möglichkeit, dass Österreich als Vermittler bei der Rückkehr von in die Ukraine entführten Kindern fungieren könnte. Seiner Meinung nach wird der G7-Gipfel einen wichtigen Druck auf Russland erzeugen müssen, um zusätzliche Sanktionen, vor allem im Energiesektor, einzufordern. Diesbezüglich fordert auch Bundeskanzler Friedrich Merz Trump auf, sich an neuen EU-Initiativen für Russland zu beteiligen.

Diplomatische Manöver und Spannungen

Während Selenskyj und Merz die Weichen für eine geschlossene Front gegen Russland stellen, bleibt auch die Lage im Iran nicht außen vor. Merz hat die EU-Staaten dazu aufgerufen, eine gemeinsame Erklärung zum Israel-Iran-Konflikt zu veranlassen, um einen weiteren Konfliktausbruch zu verhindern. Er wandte sich gegen eine Vermittlerrolle von Putin, was die Spannungen im internationalen Raum noch verstärken könnte. tz hebt hervor, dass Merz die großen geopolitischen Herausforderungen auf den Tisch bringt.

Des Weiteren hat Selenskyj in Wien nicht nur Gespräche mit Merz, sondern auch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen geführt. Europäische Unterstützung für die Ukraine hat mittlerweile an Fahrt aufgenommen, um die USA in der Militärhilfe zu ersetzen, während sie bei der Normalisierung der Beziehungen zu Russland zurückhaltender agieren müssen. Ein weiterer Punkt auf der Agenda: Selenskyj spricht über die Rückgabe von gefallenen ukrainischen Soldaten, was in dem angespannten Klima auch eine symbolische Bedeutung hat.

Neue Sanktionen auf der Agenda

Die Diskussion um neue Sanktionen gegen Russland wird durch das britische Verteidigungsministerium ergänzt, das über hohe Verluste nordkoreanischer Truppen im Ukraine-Konflikt berichtet. Diese Dimension zeigt, wie international der Konflikt bereits ist. Der Außenpolitik von Trump wird nach wie vor Skepsis entgegengebracht, da seine Pläne oft inkohärent erscheinen und bisherige Erwartungen an den Gipfel eher gedämpft sind. ZDF informiert zudem über die Pläne der EU, den Preisdeckel für russisches Öl von 60 auf 45 Dollar pro Barrel zu senken, um Russland wirtschaftlich weiter unter Druck zu setzen.

Am Ende des Wochenendes könnte sich zeigen, ob Merz‘ Hoffnungen auf ein starkes Zeichen der G7-Staaten gegenüber Russland erfüllt werden. Das Augenmerk liegt jedoch nicht nur auf dem Ukraine-Krieg, sondern auch auf den schweren Herausforderungen, die die internationale Politik im Kontext der Konflikte im Nahen Osten mit sich bringt. Möglicherweise wird dieser Gipfel eine der entscheidenden Versammlungen in der jüngeren Geschichte, die die globalen Beziehungen nachhaltig beeinflussen könnte.

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OrtWien, Österreich
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