Wien rüstet auf: Neue Fernkälte gegen die Tropennacht-Hitze!

Wien Energie modernisiert die Fernkältezentrale in Floridsdorf zur Bewältigung steigender Kühlbedarfe durch Tropennächte.
Wien Energie modernisiert die Fernkältezentrale in Floridsdorf zur Bewältigung steigender Kühlbedarfe durch Tropennächte. (Symbolbild/MW)

Wien rüstet auf: Neue Fernkälte gegen die Tropennacht-Hitze!

Floridsdorf, Österreich - Wien zeigt sich ganz im Zeichen steigender Temperaturen: An diesem 8. Juni 2025 erlebte die Stadt bereits die erste Tropennacht des Jahres, mit Temperaturen von über 20 Grad. Angesichts dieser Entwicklung hat Wien Energie ein umfassendes Programm zur Modernisierung und Erweiterung des Fernkältesystems gestartet, um den wachsenden Kühlbedarf der Bevölkerung zu decken.

Wie 5min berichtet, wird die neue Fernkältezentrale in Floridsdorf die erste Maßnahme sein. Sie geht gemeinsam mit modernisierten Anlagen und einer umfassenden Erneuerung der Fernkältezentrale am Schottenring in Betrieb. Dies ist notwendig, denn 2024 stellte mit 53 Tropennächten in der Innenstadt einen neuen Rekord auf und es ist nicht davon auszugehen, dass sich dieser Trend im kommenden Sommer umkehrt.

Investition in die Zukunft

Wien Energie investiert rund 90 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren in den Ausbau des Systems, was sowohl für den Komfort als auch für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung unerlässlich ist. Eine weitere Innovation ist der Eisspeicher, der am MedUni Campus gebaut wird. Er soll die Verbrauchsspitzen abfangen und die Effizienz der neuen Kältezentrale weiter steigern. Die Inbetriebnahme ist bereits für diesen Sommer geplant, sodass Wien gut gewappnet in die heißen Monate gehen kann.

Die neuen Kältemaschinen bringen eine erhebliche Kapazitätserhöhung mit sich: Durch den Austausch alter Maschinen wird die Gesamtleistung um 1,9 Megawatt erhöht, sodass die Gesamtkapazität 20 Megawatt beträgt. Die neue Fernkältezentrale in Floridsdorf wird zudem mit 6 Megawatt direkt den Büro- und Gewerbepark Central Hub versorgen.

Effiziente Kühlung auf dem Vormarsch

Wie Heute betont, leistet dieses System nicht nur einen Beitrag zur Kühlung, sondern auch zur Nachhaltigkeit. Fernkälte spart über 50 Prozent CO₂-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen, was in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig ist. Der Kältering, der 2024 abgeschlossen wurde, verbindet die verschiedenen Fernkältezentralen der Innenstadt und ermöglicht eine bessere Verteilung der Kühlkapazitäten. Derzeit versorgt das Fernkältenetz rund 200 Gebäude mit einer Gesamtlänge von etwa 30 Kilometern und einer Kälteanschlussleistung von 230 Megawatt.

Die Notwendigkeit dieser Investitionen wird durch den Hitzeinseleffekt weiter verstärkt. Städte sind durch ihre versiegelten Flächen, den Verkehr und andere Faktoren oft heißer als das Umland. In diesen Situationen wird die Kühlung durch technische Lösungen wie Fernkälte besonders wichtig, um den Lebensstandard in städtischen Gebieten hoch zu halten.

Insgesamt zeigt sich, dass Wien gut auf die Herausforderungen der zunehmenden Hitze und Tropennächte vorbereitet ist. Der Ausbau der Fernkälte wird nicht nur für einen angenehmen Aufenthalt in der Stadt sorgen, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

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OrtFloridsdorf, Österreich
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