Raser auf E-Scootern: Bis zu 60 km/h in Wien – Polizei schlägt Alarm!

Raser auf E-Scootern: Bis zu 60 km/h in Wien – Polizei schlägt Alarm!

Floridsdorf, Österreich - Im 21. Bezirk von Wien traten Polizeibeamte kürzlich besonders vehement gegen die verstärkten Verkehrsverstöße von E-Scooter-Fahrern auf. Während einer umfassenden Verkehrsschwerpunktaktion des Stadtpolizeikommandos Floridsdorf und der Landesverkehrsabteilung wurden Solokünstler unter den E-Scooter-Nutzern gesichtet, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h unterwegs waren – und damit weit über dem zulässigen Limit von 25 km/h. Insgesamt wurden für diese Verstöße über 50 Anzeigen erlassen und mehr als 40 Organmandate ausgestellt, wie Heute berichtet.

Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass bei einer Kontrolle sowohl ein E-Scooter-Fahrer als auch ein E-Radfahrer unter dem Einfluss von Suchtmitteln standen und aus dem Verkehr gezogen wurden. Diese Vorfälle sind Teil eines größeren Problems, das die Stadt Wien seit Jahren beschäftigt: die steigende Zahl an Verkehrsunfällen und -verstößen im Zusammenhang mit E-Scootern. Bundespolizeidirektor Michael Takács und Thomas Losko, Leiter der Wiener Landesverkehrsabteilung, präsentierten eine neue Verkehrssicherheitsstrategie unter dem Motto „Wien rollt sicher“. Die Kampagne, die im Juni 2025 ins Leben gerufen wurde, soll gezielte Aufklärung und verstärkte Kontrollen für sichereres Fahren auf E-Scootern fördern, wie das Bundesministerium für Inneres erläutert.

Alarming Stats

Die Zahlen sprechen für sich: Seit der Einführung von E-Scootern im Jahr 2018 ist die Nutzung gewaltig angestiegen, insbesondere während der Corona-Pandemie. In den letzten Jahren hat sich jedoch auch die Anzahl der Unfälle und Verkehrsübertretungen sprunghaft erhöht. Zwischen 2021 und 2024 gab es einen Anstieg der Organmandate um 58%, während die Anzeigen um 170% zugenommen haben. Zudem sind die Verletztenzahlen bei E-Scooter-Unfällen um alarmierende 140% gestiegen. Im Jahr 2024 gab es zwei Todesfälle und fast 400 Verletzte. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme der Verstöße unter Alkohol- und Drogeneinfluss, die sich mehr als verdreifacht hat, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Die größte Gefahr droht dabei von alkoholisierten Fahrern: 12% der E-Scooter-Lenkenden waren zum Zeitpunkt des Unfalls alkoholisiert. Das Alkohollimit für E-Scooter und Fahrräder liegt bei 0,8 Promille, doch viele überschreiten diese Grenze erheblich. Rund 90% der alkoholisierten Fahrer hatten über 1,0 Promille im Blut, was die Sicherheitslage zusätzlich verschärft.

Ein Appell zur Verantwortung

Das derzeitig hohe Unfallrisiko ist nicht zuletzt auf „aufgemotzte“ E-Scooter zurückzuführen. Die neue Kampagne „Wien rollt sicher“ ermöglicht neben gezielter Aufklärung auch die Ausgabe von Informationsmaterialien direkt bei Verkehrskontrollen. Diese Materialien vermitteln grundlegende Sicherheitsinformationen und die wichtigsten Verkehrsregeln. Zudem wird ein klarer Appell an alle Verkehrsteilnehmer gerichtet: Verantwortung übernehmen, aufeinander achten und sich an die Regeln halten.

Die häufigsten Verstöße beinhalten unter anderem das Fahren auf Gehsteigen, die Mitnahme mehrerer Personen sowie das Missachten von Lichtsignalen oder Einbahnstraßen. Eltern von Kindern unter 12 Jahren sind zudem verpflichtet, ihren Nachwuchs mit einem Fahrradhelm auszustatten. All diese Maßnahmen sind unabdingbar, um die Sicherheit im Straßenverkehr aufrechtzuerhalten und die Zahl der E-Scooter-Unfälle nachhaltig zu reduzieren.

Das Thema bleibt also weiterhin aktuell und wird durch die stetige Zunahme der E-Scooter-Nutzung weiter brisant. Die Wiener Behörden arbeiten daran, mit gezielten Kampagnen und strengen Kontrollen das Sicherheitsniveau zu erhöhen und den E-Scooter-Verkehr in der Stadt sicherer zu gestalten.

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OrtFloridsdorf, Österreich
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