Horrorzustände in Favoriten: Das Desaster der Jagdgasse 37!

In Wien-Favoriten sind sanierungsbedürftige Altbauten wie die Jagdgasse 37 ein Problem. Anwohner berichten von Missständen.
In Wien-Favoriten sind sanierungsbedürftige Altbauten wie die Jagdgasse 37 ein Problem. Anwohner berichten von Missständen. (Symbolbild/MW)

Horrorzustände in Favoriten: Das Desaster der Jagdgasse 37!

Jagdgasse 37, 1100 Wien, Österreich - In Favoriten, einem der lebhaftesten Bezirke Wiens, stehen zahlreiche Altbauten leer oder drohen der Abbruchreife. Ein besonders krasses Beispiel findet sich in der Jagdgasse 37. Während die Fassade zwischen 2021 und 2022 frisch saniert wurde, herrscht im Inneren des Hauses ein desolater Zustand. Fotos und Videos zeigen nicht nur ein verwahrlostes Stiegenhaus mit eingeschlagenen Fensterscheiben, sondern auch gefährliche Wohnbedingungen. Anwohner berichten von Müll, toten Tauben und einem defekten Stromanschluss. Es wird sogar von nächtlichem Drogenkonsum durch hausfremde Personen im Stiegenhaus gesprochen. Das Dachgeschoss offenbart einen noch schlimmeren Anblick, mit Matratzen und Decken von anscheinend obdachlosen Menschen.

Die Situation hat auch die Grünen in Favoriten auf den Plan gerufen. Ihre Klubobfrau, Katrin Fallmann, fordert einen stärkeren Schutz für Altbauten. Sie vermutet, dass die vernachlässigten Zustände im Jagdgasse-Gebäude den Ziel haben, die verbleibenden Bewohner „herauszuekeln“. Die Verantwortlichkeit liege beim Eigentümer, der um eine Stellungnahme gebeten wurde und sich in der kommenden Woche äußern wird. Die Grünen setzen sich zudem für eine Leerstandsabgabe ein, um Eigentümer zu motivieren, ihre Gebäude instand zu halten.

Neues aus der Bauordnung

Im Kontext dieser Missstände ist die kürzlich in Kraft getretene Bauordnungsnovelle von 2023 von großer Bedeutung. Diese soll nicht nur den Abriss von Altbauten erschweren, sondern auch den Schutz der historischen Gebäudesubstanz in Wien stärken. Laut der OTS wird seit Dezember 2023 keine wirtschaftliche Abbruchreife mehr erteilt und die neuen Bestimmungen bringen strengere Regelungen für Kurzzeitvermietungen mit sich. Das Ziel: Leerstände zu reduzieren und die Lebenssituation der Mietenden zu verbessern.

Die Stadt Wien investiert heuer bis zu 120 Millionen Euro in Sanierungs- und Dekarbonisierungsprojekte. Zudem wird die „Offensive Altbautenschutz“ auf neun Bezirke ausgeweitet, eine Initiative, die bereits in 35 Aktionstagen etwa 4.000 Häuser kontrollierte. Mängel wurden in 740 Fällen festgestellt. Ein wichtiger Schritt für einen lebenswerten Wohnraum in unserer Stadt, wie auch die Dorda betont.

Der Blick nach vorne

Die Problematik der leerstehenden Altbauten in Favoriten ist Teil eines größeren Themas, das ganz Wien betrifft. Während die Stadt als eine der lebenswertesten Metropolen der Welt gilt, herausgefordert durch Mietobergrenzen im Altbau und ein einzigartiges Stadtbild, ist es essenziell, die Balance zwischen Erhalt und Modernisierung zu finden. Die Wiener Bauordnungsnovelle soll dabei assistieren, indem sie eine nachhaltige Stadtentwicklung fördert.

Die Zeit wird zeigen, ob die neuen Regelungen und Initiativen den gewünschten Erfolg bringen. Anwohner und Interessierte sind eingeladen, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen und Missstände zu melden, etwa über die städtische Service-Hotline. Wien soll schließlich lebendiger Ort für alle bleiben.

Details
OrtJagdgasse 37, 1100 Wien, Österreich
Quellen