Ayten Pacariz: Heldin aus Ottakring setzt sich für Frauen ein!

Ayten Pacariz: Heldin aus Ottakring setzt sich für Frauen ein!

Wien, Österreich - In der bunte Vielfalt von Wien leuchten manchmal persönliche Geschichten ganz besonders hell. Eine dieser Geschichten ist die von Ayten Pacariz, der MeinBezirk-Heldin aus Ottakring. Pacariz, die seit 2014 die operative Leitung des Vereins „Die Nachbarinnen“ innehat, setzt sich mit Leidenschaft dafür ein, Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen in die österreichische Gesellschaft zu integrieren. Bei einer gelungenen Zeremonie wurde sie kürzlich von MeinBezirk, W24 und Moderatorin Mel Merio zur Heldin ernannt, was ihrer geleisteten Arbeit die nötige Anerkennung verleiht.

Der Verein „Die Nachbarinnen“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, isolierte Frauen zu unterstützen. Pacariz wird dabei oft zu den Frauen nach Hause eingeladen, um ihnen bei der Orientierung in ihrem neuen Umfeld zu helfen. „Viele ziehen sich in ihre eigenen vier Wände zurück“, erklärt sie und ergänzt: „Besonders die Sprachbarrieren und neue Gepflogenheiten stellen große Herausforderungen dar.“ Umso wichtiger ist es, dass Frauen in ihrer eigenen Sprache beraten werden, was das Angebot von „Die Nachbarinnen“ besonders wertvoll macht. Sie bieten Beratung in Arabisch, Dari/Farsi, Tschetschenisch, Somali und Türkisch an.

Gemeinsam gegen Isolation

Ein zentrales Anliegen von Pacariz ist es, die Ängste der Frauen abzubauen. Oft fürchten sie, durch die Integration ihre Kultur und ihre Wurzeln zu verlieren. Die „Nachbarinnen“ vermitteln daher, dass man nichts aufgeben muss, was einem lieb ist. Durch regelmäßige Besuche und individuelle Pläne, die über einen Zeitraum von mehreren Monaten erarbeitet werden, gelingt es, Familien aufzufangen und gezielt zu unterstützen. Die Arbeit von „Die Nachbarinnen“ ist nicht nur eine Nothilfe, sondern ein wirkungsvolles Empowerment-Programm, welches das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit von Frauen stärkt.

Die Herausforderungen, mit denen die Frauen konfrontiert sind, sind vielfältig. Pacariz berichtet: „Es gibt oft Widerstände, nicht nur von den Frauen selbst, sondern auch von männlichen Familienmitgliedern, die Angst vor einer selbstständigen Partnerin oder Tochter haben.“ Diese patriarchalen Strukturen sind in manchen Fällen tief verwurzelt. Zudem bietet der Verein Unterstützung in schwierigen Lebenslagen, beispielsweise bei Scheidungen, wenn dies gewünscht wird.

Ein Vorbild für viele

Die letztjährige Studie des BAMF zeigt, dass viele Migrantinnen aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse und Betreuungsverpflichtungen in ihrer Integration eingeschränkt sind. Das ist auch ein Punkt, an dem die „Nachbarinnen“ ansetzen. Die Steigerung der Erwerbsbeteiligung von migrantischen Frauen ist ebenfalls ein bedeutendes Ziel. Zielgerichtete Programme, wie „Stark im Beruf“, sollen ihnen helfen, im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Pacariz versteht sich hier als Wegbereiterin, die ihre eigenen Erfahrungen in sozialen Berufen nutzt, um anderen Frauen unter die Arme zu greifen.

Die nächste Folge der Reihe „Wiener Heldinnen“ wird am Sonntag, den 29. Juni, ab 19 Uhr auf W24 ausgestrahlt. Weitere Informationen zum Verein finden Interessierte auf der Webseite www.nachbarinnen.at. Die Arbeit von Ayten Pacariz und ihrem Team ist ein Lichtblick in Zeiten, in denen gesellschaftliche Integration mehr denn je gefragt ist. Gerade jetzt, da in der Gesellschaft Pluralismus und Diversität ganz oben auf der Agenda stehen, ist das Engagement von Pacariz und den „Nachbarinnen“ ein wertvolles Gut.