ÖFB: Josef Pröll angekündigt! Kommt der Wandel im Fußballverband?

Josef Pröll leitet als Aufsichtsratsvorsitzender des ÖFB die Reformen für den Fußball in Aspern und plant eine wirtschaftliche Studie.
Josef Pröll leitet als Aufsichtsratsvorsitzender des ÖFB die Reformen für den Fußball in Aspern und plant eine wirtschaftliche Studie. (Symbolbild/MW)

Wien-Aspern, Österreich - Am Freitag hat der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) ein bedeutsames Ereignis erlebt: Zum ersten Mal tagte der Aufsichtsrat anstelle des Präsidiums. In dieser ersten Sitzung wurde Josef Pröll zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Pröll, ein erfahrener Politiker und einstiger Vizekanzler, setzt große Hoffnungen in seine neue Rolle und betont, dass er Ruhe in einem Verband bringen möchte, der in den letzten Jahren von öffentlichen Querelen gezeichnet war. Die positive Stimmung innerhalb des Verbandes, die er erlebt, gibt ihm Auftrieb. Dies berichtet die Kleine Zeitung.

In seinen ersten drei Wochen an der Spitze des Aufsichtsrates besuchte Pröll zahlreiche Gespräche mit Landesverbandspräsidenten und Sponsoren. Er beschreibt sich selbst als „‚Mülltrichter‘ des ÖFB“, was symbolisch für seine Rolle steht, als Bindeglied zwischen verschiedenen Parteien zu fungieren und deren Anliegen zu sammeln. Ziel ist es, die sportlichen und wirtschaftlichen Belange des österreichischen Fußballs klar zu kommunizieren. Der neue Boss hat angekündigt, dass er selbst über wichtige Beschlüsse informieren will, um für mehr Transparenz zu sorgen, wie der Kurier ergänzt.

Aufgaben und Herausforderungen

In der ersten Sitzung des Aufsichtsrats wurden drei wesentliche Themen behandelt: Zum einen die Erstellung einer Studie zum Wirtschaftsfaktor Fußball, die wirtschaftliche Auswirkungen und medizinische Aspekte analysieren soll. Zum anderen wird eine langfristige Strategie für den österreichischen Fußball in den nächsten 20 Jahren ausgearbeitet, wofür externe Berater beigezogen werden sollen. Der dritte Punkt war die Information über den neu entstehenden ÖFB-Campus in Wien-Aspern, der am 22. Juli übergeben werden soll und mit einem Soft-Opening im Herbst eröffnet wird. Pröll bringt die ökonomische Ausrichtung des Campus als wichtigen Meilenstein für den ÖFB in die Diskussion, was auch von der Kurier berichtet wird.

Die Beziehungen zu den operativen Leitern, Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold, sind nicht die harmonischsten, doch Pröll sieht derzeit keine Notwendigkeit für personelle Veränderungen, auch nicht bei der Suche nach einem neuen CEO. Dies zeigt, dass er einen kühlen Kopf bewahren möchte und Entscheidungen nicht überstürzt treffen will.

Stadion und Nationalteam

Ein weiterer Punkt, den Pröll ansprach, ist das geplante neue Nationalstadion. Die Durchführung dieses Projekts könnte jedoch aufgrund aktueller Sparpakete der öffentlichen Hand verzögert werden. Pröll ist sich der Wichtigkeit und der Dringlichkeit des Stadionprojekts bewusst und betont, dass man dessen Fortschritt nicht aus den Augen verlieren dürfe. Zudem besuchte er das A-Nationalteam von Ralf Rangnick und tauschte sich über den bevorstehenden Quali-Auftakt gegen Rumänien am Samstag aus, was zusätzliche Erwartung auf die kommenden Spiele schürt.

Insgesamt zeigt Josef Prölls Ansatz, dass er gewillt ist, frischen Wind in den ÖFB zu bringen und die Herausforderungen der kommenden Jahre mit einem klaren Plan und einem offenen Ohr für alle Beteiligten anzugehen. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, ob sein Wunsch nach Ruhe und erfolgreicher Zusammenarbeit im Fußballverband erfolgreich umgesetzt wird.

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Ort Wien-Aspern, Österreich
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