Linz' Seilbahnprojekt: Kommt die Hoffnung auf neuen Nahverkehr?
Erfahren Sie alles über die aktuellen Entwicklungen zum geplanten Linzer Seilbahnprojekt und dessen Herausforderungen im Nahverkehr.

Linz' Seilbahnprojekt: Kommt die Hoffnung auf neuen Nahverkehr?
In Linz ist ein ehrgeiziges Projekt in der Warteschleife: die geplante Stadtseilbahn. Ex-Bürgermeister Klaus Luger kündigte im April 2024 die Realisierung des Projekts an, welches die Verbindung zwischen dem Bahnhof Ebelsberg und der künftigen Hafencity schaffen sollte. Diese Seilbahn würde eine Länge von 8,4 Kilometern haben und könnte eine Verlängerung bis zum Pleschinger See integrieren.
Der momentane Stand des Projekts jedoch ist alles andere als rosig. Zwar hatte auch der neue Bürgermeister Prammer bekräftigt, an der Seilbahn festhalten zu wollen, doch mittlerweile ist die Sache nahezu tot. Die Bürokratie hat ähnliche Entwicklungen in Graz, München und Wien stark behindert. Wie Linza berichtet, hätte die Seilbahn eine Höhe von bis zu 100 Metern über dem Boden erreichen sollen.
Fahrzeit und Kapazität
Für die geplante Fahrtzeit von der VOEST in nur neun Minuten hätten täglich zwischen 40.000 und 45.000 Fahrgästen Platz gefunden. Geplant ist, dass jede Kabine bis zu 35 Personen transportieren kann, was eine Kapazität von bis zu 5.500 Passagieren pro Stunde in jede Richtung bedeutet. Zum Vergleich könnte eine Straßenbahn im selben Zeitraum nur knapp 3.000 Passagiere befördern.
Mit einem Gesamtinvestment von 860 Millionen Euro steht Linz auch vor der Herausforderung, den Nahverkehr klimaneutral zu gestalten. Diese Investition wird durch Bund, Land Oberösterreich und die Stadt Linz finanziert. Besonders erwähnenswert sind die geplanten Projekte wie die Regionalstadtbahn sowie die O-Bus-Achse, die die Straßenbahn in Linz ergänzen sollen. Linz.at stellt klar, dass die Regionalstadtbahn insgesamt 667 Millionen Euro kosten wird, gefolgt von 193 Millionen Euro für die O-Bus-Linie.
Seilbahnen als Zukunftslösung?
Die Idee urbaner Seilbahnen, die als nachhaltiges Mobilitätsangebot im öffentlichen Nahverkehr gefördert werden sollten, hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Laut BMV könnten Seilbahnen eine umweltfreundliche, schnelle und kostengünstige Verbindung in urbanen Räumen sein. Diese haben den Vorteil, dass sie ohne Fahrplan im Umlauf fahren und keine baulichen Hindernisse benötigen.
Ein Leitfaden des BMV zur Unterstützung von Kommunen bei der Umsetzung solcher Projekte zeigt, dass die Vorteile von Seilbahnen nicht zu unterschätzen sind. Sie sind platzsparend und können als flexible Lösung zur Überbrückung verschiedener urbaner Hindernisse dienen.
Angesichts dieser Informationen bleibt abzuwarten, ob und wann die Linzer Stadtseilbahn endlich aus der Planungsphase herauskommt. Derzeit sind die Verantwortlichen gefordert, die bürokratischen Hürden zu überwinden, um diesem Zukunftsprojekt eine Chance zu geben.