Wiener Schüler postet TikTok-Todesliste: Polizei ermittelt!

Ein 12-Jähriger aus Wien veröffentlichte eine TikTok-Todesliste, wurde suspendiert und die Polizei ermittelt wegen Drohungen.
Ein 12-Jähriger aus Wien veröffentlichte eine TikTok-Todesliste, wurde suspendiert und die Polizei ermittelt wegen Drohungen. (Symbolbild/MW)

Wiener Schüler postet TikTok-Todesliste: Polizei ermittelt!

Brigittenau, Österreich - Ein beunruhigender Vorfall beschäftigt derzeit eine Schule in Wien: Ein zwölfjähriger Schüler hat angeblich auf der Plattform TikTok eine Liste veröffentlicht, die die Namen seiner Mitschüler enthält und in der Drohungen ausgesprochen werden. Dies sorgt für große Aufregung unter den Eltern und Lehrern, die besorgt um die Sicherheit ihrer Kinder sind. Laut dem Bericht von MeinBezirk wurde der Schüler nach dem Vorfall vorläufig von der Schule suspendiert und befindet sich derzeit auf freiem Fuß.

Besorgte Eltern haben Anzeige erstattet, nachdem sie von der bedrohlichen Liste erfahren hatten. Die Polizei wurde bereits am 1. Juni über die Situation informiert. Auch wenn der Vorfall zeitlich in die Nähe des Amoklaufs in Graz fiel, stellt die Polizei klar, dass der Fall unabhängig davon bekannt wurde. Der beschuldigte Schüler bestreitet die Vorwürfe und behauptet, dass sein TikTok-Account gestohlen wurde. Seine Familie versieht dies mit einer Aussage: Weder seine Mutter noch seine Schwester haben ihn in den letzten zwei Wochen mit einem Smartphone gesehen, was der Polizei Glauben schenkt.

Schulische Maßnahmen und Unterstützung

Die Bildungsdirektion Wien hat bestätigt, dass die Suspendierung des Schülers bis zum Ende des Schuljahres andauern wird, ohne jedoch Details zu der Maßnahme zu nennen. Damit kommt ein wichtiger Aspekt in den Vordergrund: Der Junge gilt als bekanntes Problemkind an seiner Schule und hat bereits in der Vergangenheit eine Glasscheibe mit einem Stuhl beschädigt. Daher war die Suspendierung aus Sicht der Schule notwendig, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

Zusätzlich zur Suspendierung wurde auch die Kinder- und Jugendhilfe der Stadt Wien eingeschaltet. Diese arbeitet bereits länger mit der Familie des Jungen zusammen und hat ihre Unterstützung angeboten, um die Selbstgefährdung des Schülers einzuschätzen. Der Polizeisprecherin Anna Gutt zufolge laufen die Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung und es wird geprüft, ob die Liste möglicherweise von einem Fake-Account stammt.

Präventive Maßnahmen im Fokus

Der Vorfall wirft auch ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen gegen Jugendkriminalität. Das Bundesjugendministerium hat in den letzten Jahren verschiedene Handlungsstrategien zur Verringerung von Gewalt unter Jugendlichen entwickelt. Statistiken zeigen, dass die Mehrheit der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen lediglich einmal mit dem Gesetz in Berührung kommt, während eine kleinere Gruppe von etwa 5-10% mehrfach straffällig wird. Diese Entwicklungen machen deutlich, wie wichtig es ist, präventiv zu handeln und die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Polizei und Jugendhilfen zu intensivieren.

Insgesamt bleibt dieser Vorfall eine ernste Mahnung für alle Beteiligten, dass der Umgang mit Cyber-Mobbing und Gewalt in der digitalen Welt ernst genommen werden muss. Die betroffenen Schulen und Institutionen sind gefordert, in derartigen Situationen angemessen zu reagieren und für die Sicherheit der Schüler zu sorgen. Zudem ist es notwendig, Kinder und Jugendliche über die Gefahren des Internets aufzuklären und ihnen einen sicheren Umgang mit sozialen Medien zu vermitteln.

Für weitere Informationen zu diesem Thema lesen Sie die ausführlichen Berichte von MeinBezirk und Vienna.at sowie die Ressourcen des Bundesjugendministeriums.

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OrtBrigittenau, Österreich
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