Kunst und Glaube vereint: Pater Schörghofer über seine Leidenschaft

Kunst und Glaube vereint: Pater Schörghofer über seine Leidenschaft
Jesuitenkirche, 1010 Wien, Österreich - Pater Gustav Schörghofer, der in Salzburg das Licht der Welt erblickte, hat sich über Jahrzehnte hinweg als eine entscheidende Figur im Schnittfeld zwischen Kunst und Glaube etabliert. Als Rektor der Jesuitenkirche, einer der großartigen Barockkirchen Wiens, verantwortet er nicht nur die Pflege und Instandhaltung dieses kulturellen Erbes, sondern auch die Förderung zeitgenössischer Kunst durch zahlreiche Ausstellungen und Projekte.
Schörghofer wurde 1953 in Salzburg geboren und wuchs direkt auf der majestätischen Festung Hohensalzburg auf, wo er schon früh mit der Kunst in Berührung kam. Diese Erlebnisse prägten ihn und führten ihn dazu, Kunstgeschichte und Klassische Archäologie bei Wilhelm Messerer und Hans Walter zu studieren. Im Jahr 1981 trat er in den Jesuitenorden ein, wo er Philosophie und Theologie studierte, bis er 1988 zum Priester geweiht wurde. Er nahm daraufhin die Herausforderung an und wurde Chefredakteur der Zeitschrift „Entschluss“ von 1988 bis 1997, bevor er für einige Jahre als Pfarrer in Lainz-Speising wirkte.
Einer der Höhepunkte seiner Karriere ist die Leitung des JesuitenFoyers, einer kleinen Galerie in der Jesuitenkirche, die seit 1999 mit zeitgenössischen Künstlern zusammenarbeitet. Diese Kollaborationen bieten Plattformen, um künstlerische Ausdrucksformen innerhalb eines spirituellen Rahmens zu erforschen. Schörghofer sieht in der Beziehung zwischen Kunst und Glaube interessante Bezüge, auch wenn diese zwei Bereiche nicht immer direkt miteinander verbunden sind.
Resonanz der Kunst im Glauben
Ein unverzichtbarer Teil von Schörghofers Arbeit ist die Auseinandersetzung mit der Rolle der Kunst in den religiösen und philosophischen Diskursen. Er ist zutiefst überzeugt davon, dass zeitgenössische Kunst eine Stimme im interkulturellen und interreligiösen Dialog haben kann. „Kunst und Kirche“ ist in diesem Kontext ein bedeutender Bezugspunkt. Diese ökumenische Zeitschrift widmet sich aktuellen Positionen der Kunst und Architektur und beleuchtet deren Einfluss auf den Glauben. Sie analysiert, wie moderne Kirchenbauten und künstlerische Projekte zentrale Inhalte der christlichen Überlieferung transformieren und unterstreicht damit die wichtige Verbindung zwischen Religion und zeitgenössischem Schaffen.
Schörghofers Leidenschaft für die Kunst zeigt sich auch in seiner Hingabe, alte Meisterwerke neu zu betrachten. So verbrachte er beispielsweise acht Stunden vor einem Bild von Caravaggio, um dessen Tiefe und Bedeutung besser zu erfassen. Dies spricht für seine Überzeugung, dass die Auseinandersetzung mit Kunst eine tiefere spirituelle Dimension eröffnen kann.
Musikalische Akzente und Ausblicke
Ein weiterer Höhepunkt des heutigen Gesprächs, das um 14:05 Uhr in der Jesuitenkirche stattfand, war die musikalische Darbietung. Die Playlist beinhaltete Werke von Heinrich Ignaz Franz Biber und stellte mit Kompositionen wie „I. Mariae Verkündigung – Sonate Nr.1 aus den ‚Rosenkranzsonaten’“ eine harmonische Verbindung von Kunst und Glauben her. Die Solisten wie der Violinist Daniel Sepec und die Musiker Hille Perl, Lee Santana und Michael Behringer sorgten dafür, dass die strahlende Akustik der Kirche eine besondere Atmosphäre schuf.
Pater Gustav Schörghofer bleibt eine Schlüsselfigur in Wien, die sowohl in der Kunstszene als auch im Glaubensleben eine zentrale Rolle spielt. Sein Engagement für die zeitgenössische Kunst und die Erhaltung kultureller Werte zeigt, dass die Verbindung zwischen Kunst und Geist nicht nur lebendig, sondern auch notwendig ist. Mit der Unterstützung von Initiativen wie der Jesuitenkirche und dem JesuitenFoyer öffnet er Türen zur kreativen und spirituellen Auseinandersetzung.
Für mehr Information über seine beeindruckende Karriere und seine Projekte können Sie [oe1] und [jesuiten.org] besuchen sowie die diskussionsfördernde Plattform [kunst-religion.de] erkunden.
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Ort | Jesuitenkirche, 1010 Wien, Österreich |
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